Nach einer Privatplatzierung der Familie Sixt haben sich die Stammaktien des Autovermieters zuletzt zwar von ihrem Mitte Mai erreichten Rekordhoch entfernt. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum die Papiere ihre Aufwärtsbewegung schon bald wieder aufnehmen sollten.
Die Familie Sixt trennte sich von etwas mehr als einer Millionen Aktien und senkte damit den Anteil von bis dato 61,6 auf 58,3 Prozent. Dem Vernehmen nach gingen die Papiere für 102 Euro über den Tisch. Zuvor waren die Sixt-Stammaktien seit Jahresanfang in der Spitze um mehr als 50 Prozent auf ein Rekordhoch geklettert.
Operativ brummt der Sixt-Motor. Immer mehr Urlauber füllen Deutschlands größtem Autovermieter die Kassen. Touristen und Privatkunden machen inzwischen mehr als 60 Prozent des Geschäfts aus, Firmenkunden nur noch rund 30 Prozent. Vor wenigen Jahren war dieses Verhältnis noch umgekehrt. Trotz starkem Wettbewerb und intensivem Preiskampf hat sich Sixt im ersten Quartal überraschend gut geschlagen – der Gewinn stieg noch stärker als der Umsatz. Das Unternehmen hob daher die im März veröffentlichten Jahresziele bereits Ende April an.
Ebenfalls interessant: Das Auslandsgeschäft läuft sehr gut und sorgt bereits für 60 Prozent der Einnahmen. Am stärksten legte das Geschäft in den USA, Frankreich, Spanien und England zu. Im laufenden Jahr will Sixt die Internationalisierung weiter vorantreiben. In New York, Denver, Chicago und auf Hawaii sollen schon bald neue Stationen eröffnet werden. Auf Hawaii hat Firmenlenker Erich Sixt vor allem japanische Touristen im Blick. Das erst vor einem Jahr aufgezogene Filialnetz in Italien arbeitet schneller als gedacht bereits profitabel und soll daher ebenfalls ausgebaut werden.
E-Autos spielen bei Sixt mit einer Flotte von weltweit rund 110.000 Autos im Übrigen nur eine untergeordnete Rolle. Im Konzern gibt es dem Vernehmen nach nur 1.000 dieser Batterie betriebenen Fahrzeuge – also nur knapp ein Prozent. Losgelöst davon arbeitet Sixt eigenen Angaben zufolge aber weiter intensiv an der weiteren Digitalisierung der Vermietflotte, um den Kunden vernetzte Mobilitätsservices aus einer Hand anbieten zu können. Der Konzern will noch im Jahresverlauf eine neue elektronische Mobilitätsplattform und eine App für alle Formen der Auto-Nutzung starten. Dazu sollen deutschlandweit 40.000 Autos mit Telematiksystemen ausgestattet werden, die so wechselweise als Vermiet- oder als Carsharing-Fahrzeuge eingesetzt werden können. Damit würde Sixt seinem Ex-Car-Sharingpartner BMW Konkurrenz machen.
Die Aktionäre sollen an der guten Entwicklung teilhaben – und zwar so richtig. Denn Sixt verdoppelt nach dem Verkauf seiner Beteiligung am Carsharing-Unternehmen DriveNow seine Dividende. Neben der regulären Ausschüttung von 1,95 Euro pro Stammaktie und 1,97 Euro je Vorzugsaktie sollen die Aktionäre eine Sonderdividende von 2,05 Euro je Aktie erhalten. Vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre im Rahmen der ordentlichen Hauptversammlung am 21. Juni entspricht dies einer Gesamtdividende von 4,00 Euro je Stammaktie und 4,02 Euro je Vorzugsaktie (Vorjahr: 1,65 Euro je Stammaktie und 1,67 Euro je Vorzugsaktie). Daraus ergibt sich eine Dividendenrendite von 3,8 und 5,5 Prozent.
Analysten sehen noch weiteres Kurspotenzial. Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für Sixt nach endgültigen Zahlen für das erste Quartal auf "Hold" mit einem Kursziel von 105 Euro belassen. Die zuvor schon bekannten Eckdaten seien bestätigt worden, so Analyst Benjamin Pfannes-Varrow. Das Kerngeschäft mit Autovermietungen entwickle sich weiterhin stark. Die DZ Bank sieht die Stammaktie sogar erst bei 118 Euro fair bewertet. Der Autovermieter sei gut ins Geschäftsjahr gestartet, so Analyst Harald Heider. Dazu habe das für konservative Ausblicke bekannte Management die schon Ende April angehobenen Jahresziele bestätigt. Heider schraubte seine Umsatz- und Ertragsprognosen für 2018 und die kommenden Jahre ebenfalls nochmals moderat nach oben. Noch eine Spur optimistischer ist Sabrina Taneja von der Commerzbank. Die Expertin hält an ihrer Kaufempfehlung mit Ziel 125 Euro fest.
Sixt beherrscht das in der Branche wichtige Flottenmanagement aus dem Effeff und vereint alles, was einen modernen Konzern ausmacht: ständige Verfügbarkeit, hohe Qualität, günstige Preise und digitale Bezahlmöglichkeiten. Nach dem Rekordjahr 2017 setzt der Pullacher Mobilitätsdienstleister seine Expansion fort und wird dennoch immer profitabler. Neben der starken operativen Entwicklung und der Fantasie durch die Ankündigung einer innovativen Mobilitätsplattform sollte auch die Aussicht auf eine satte (Sonder-) Dividende die Stämme und die Vorzugsaktien weiter antreiben.
DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot schon seit dem Herbst 2014 auf steigende Kurse bei Sixt. Der Sixt Turbo-Call (bezieht sich auf die Stammaktien) ist dabei zuletzt erstmals über die 1.250%-Gewinnschwelle gestiegen. Die erst Mitte Februar gestartete Spekulation auf die Sixt-Vorzüge liegt aktuell über 27 Prozent vorne. Ein Ende der Aufwärtsbewegung scheint nicht in Sicht!
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Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.