Die Zuwächse werden niedriger sein, Anleger steigen trotzdem ein. So einfach lassen sich die jüngsten Einschätzungen von Analysten zu Daimler zusammenfassen.
Harald Hendrikse, Analyst der US-Bank Morgan Stanley, schätzt, im abgelaufenen Jahr habe die Automobilbranche in der Volksrepublik China wieder mehr Fahrzeuge gebaut. In Europa sollen die Umsätze anhaltend gut gewesen sein. Deshalb sei das Jahr 2015 für diese Industrie stark gewesen. Das gelte vor allem für Daimler, Peugeot und Renault. Allerdings gebe es weiter Gefahren für die Wirtschaft. Im Jahr 2016 werde die Auto-Branche weniger stark zulegen. Anleger sollten die Aktie von Daimler deshalb weiterhin mit einem Kursziel von 75 Euro "Gleichgewichten". Patrick Hummel, Analyst der Schweizer Bank UBS, schätzt, die europäische Automobil-Branche würde solide Jahreszahlen vorlegen. Höhere Dividenden, wie sie etwa Daimler oder die Bayerischen Motoren Werke anstreben, dürften von den Anlegern gut aufgenommen werden. Für Hummel bleibt Daimler einer der "Spitzen-Auswahlwerte" der Branche, weshalb Investoren die Aktie weiter "Kaufen" sollten.
Niedriger bewerten aber besser entwickeln
Michael Tyndall sagt, der Bewertungsabschlag der Aktie von Daimler im Vergleich zu BMW sei deutlich gesunken. Der Analyst der US-Bank Citigroup lobt die für dieses Jahr geplanten neuen Modelle von Mercedes-Benz und rät in einer erstmaligen Einschätzung dazu, die Aktie von Daimler mit einem Kursziel von 85 Euro zu "Kaufen". Holger Schmidt, Analyst der Investmentbank Equinet, hält es zwar für gerechtfertigt, Daimler niedriger zu bewerten, glaubt aber an eine weiter überverhältnismäßig gute Entwicklung der Notierung. Deshalb senkte Schmidt das Kursziel von 108 auf 98 Euro für die weiter "kaufenswerte" Aktie.