Renault-Aktien sind wegen eines Betrugsverdachts bei Abgaswerten steil auf Talfahrt gegangen. Sie zogen sowohl die französischen Wettbewerber als auch die heimischen Vertreter aus der Automobilbranche mit nach unten.
Zwischenzeitlich büßte Renault nach Bekanntwerden des Betrugsverdachts über 20 Prozent an Wert ein. Die Aktie fiel damit auf den tiefsten Stand seit Oktober 2015. Dabei rissen sie auch die Papiere von PSA Peugeot Citroen mit sich.
Wie die französische Presseagentur AFP berichtete, haben französische Ermittler Computer von Renault als Teil einer Überprüfung von Emissionstests beschlagnahmt. Renault habe bislang keine Stellungnahme abgegeben.
Die Papiere von Fiat Chrysler wurden derweil in Italien vom Handel ausgesetzt, nachdem die Aktien um etwas mehr als neun Prozent eingebrochen waren. Laut einem Bericht der Branchenzeitung Automotive News haben zwei US-Händler den Autobauer verklagt. Sie warfen dem italienisch-amerikanischen Autokonzern demnach vor, Händlern Geld geboten zu haben, um Absatzzahlen zu schönen.
Update: Renault nimmt Stellung
Inzwischen hat Renault Durchsuchungen an einigen seiner Standorte bestätigt. Das Unternehmen arbeite vollständig mit der Antibetrugs- und Wettbewerbsbehörde DGCCRF des Wirtschaftsministeriums sowie dem Umweltministerium zusammen, hieß es in einer Mitteilung. Bei ersten Tests einer vom Umweltministerium eingesetzten Kommission sei aber keine betrügerische Software in Renault-Fahrzeugen gefunden worden, betonte das Unternehmen. Volkswagen hatte mit Hilfe einer Software Abgastests bei Dieselfahrzeugen manipuliert.
Unabhängig davon ermittle die Behörde des Wirtschaftsministerium. Von diesen Untersuchungen erwartet das Unternehmen sich aber eine Bestätigung der vorherigen Ergebnisse. Nach dem tiefen Fall hat sich die Renault-Aktie inzwischen auch wieder etwas stabilisiert und notiert keine zehn Prozent mehr im Minus.
Deutsche Aktien in Sippenhaft
Im Sog der Wettbewerber rauschten die in dem schwachen Marktumfeld ohnehin deutlich im Minus notierenden Papiere von BMW, Daimler und Volkswagen noch weiter in den Keller.
(Mit Material von dpa-AFX )