Die Aktien von K+S sind am Mittwoch nach anfänglichen Kursgewinnen von über vier Prozent abgebröckelt und am späten Nachmittag sogar ins Minus gerutscht. Damit gehörten sie zu Schlusslichtern im DAX, der zeitgleich 0,40 Prozent höher notierte. Erstmals hat sich Potash-Chef Jochen Tilk zu Wort gemeldet.
Die Äußerungen von Potash-Chef Jochen Tilk waren der Hauptgrund für die zuletzt steile Abwärtsbewegung. Denn demnach seien die Kanadier derzeit nicht aktiv an einem Kaufgebot für K+S beteiligt. Am Morgen hatte noch eine Analystenstudie des Bankhauses Lampe für die deutlichen Kursgewinne gesorgt.
Tags zuvor war die Aktie noch um 5,17 Prozent gefallen. Ursache dafür war ein Bericht der "Frankfurter Allgemeine Zeitung", wonach die Politik ein breites Bündnis zur Verteidigung von K+S vor einer feindlichen Übernahme schmiedet. Dabei seien nicht nur Hessen und Thüringen, sondern nun auch Niedersachsen und Sachsen-Anhalt engagiert.
Equinet-Analyst Michael Schäfer bezeichnete die Kursreaktion auf den FAZ-Artikel als übertrieben. Ein Händler sagte, der Markt habe in den vergangenen Handelstagen eine immer höhere Risikoprämie für die Übernahme eingepreist, die sich mit der Lampe-Studie nun wieder aufzulösen beginne.
Hohe Wahrscheinlichkeit
Analyst Nils-Peter Gehrmann von der Privatbank Hauck & Aufhäuser sieht ebenfalls eine hohe Wahrscheinlichkeit für eine feindliche Übernahme durch den kanadischen Rivalen. Politische Möglichkeiten, um dies zu verhindern, dürften begrenzt sein. In jedem Fall sei das langfristige Wachstumspotenzial von K+S in der aktuellen Bewertung nicht reflektiert, betonte er.
Rückschlagpotenzial vorhanden
DER AKTIONÄR sieht sich in seiner Zurückhaltung bestätigt und weist nochmals auf das Rückschlagpotenzial hin, falls die Übernahme ausbleibt. Die K+S-Aktie eignet sich weiterhin nur für risikobewusste Anleger.
(Mit Material von dpa-AFX)