Der Kurs der Vorzugsaktie von Volkswagen ist jüngst abgesackt – gemeinsam mit den anderen deutschen Automobilwerten, denn die Absatzzahlen für Automobile in China sind im Juli gesunken. Der Absatz von Audi fiel dort im Jahresvergleich um 12,5 Prozent auf 42.300 Autos. Insgesamt verkaufte die Tochterfirma von Volkswagen allerdings 146.000 Fahrzeuge weltweit und damit 1,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Vertriebs-Vorstand Luca de Meo verweist auf die vielen neuen Modelle, die auf den Markt kommen sollen und spricht deshalb von einer Übergangsphase.
Die Volksrepublik hat sich mittlerweile zum wichtigsten Markt entwickelt und der wächst derzeit langsamer als gewünscht und so wenig wie seit 35 Jahren nicht mehr. Volkswirte erwarten allerdings keinen Wirtschaftseinbruch in China. Als Ersatz für China kommen die USA in Frage, denn dort legt die Konjunktur derzeit wieder zu. Die Vereinigten Staaten sind der weltweit zweitwichtigste Pkw-Markt. Doch dort lieferte Volkswagen selbst schlechte Nachrichten: Wegen Problemen mit einer Wickelfeder am Lenkrad der in den Jahren 2010 bis 2014 gebauten Golf, Passat, Jetta und Tiguan könnte der Airbag bei einem Unfall nicht auslösen. Volkswagen ruft 420.000 Wagen in die Werkstatt zurück.
Weiter übergewichten
Jose Asumendi, Analyst der US-Großbank JPMorgan, ist dennoch zuversichtlich, denn der starke europäische Automarkt gleiche die Schwäche in China aus. Zudem passe Volkswagen die Produktion entsprechend an und gebe mehr Rabatt. Asumendi rät deshalb weiterhin dazu, die Vorzugsaktien von Volkswagen mit einem Kursziel von 253 Euro "Überzugewichten".
DER AKTIONÄR ist ähnlich optimistisch: Das Kursziel beträgt 215 Euro. Anleger sollten ihr Engagement bei 165 Euro absichern.