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06.08.2015 Marion Schlegel

Tesla-Wahnsinn: 683.000 Dollar pro Auto

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Der Elektroautohersteller Tesla hat Anleger mit einer gesenkten Absatzprognose vor den Kopf gestoßen. Das Unternehmen teilte am Mittwoch mit, in diesem Geschäftsjahr voraussichtlich zwischen 50.000 und 55.000 Wagen auszuliefern. Vorher hatte die Vorhersage bei etwa 55.000 gelegen. Das kam bei Anlegern überhaupt nicht gut an. Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um fünf Prozent.

Dabei hatte Tesla zeitgleich mit dem Ausblick Quartalszahlen veröffentlicht, die besser als am Markt erwartet ausfielen. Die Firma steigerte ihren Umsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 940 auf 955 Millionen Dollar. Der Verlust nahm allerdings zu von 154 auf 184 Millionen Dollar (Vorjahr: 169 Millionen Euro). Von April bis Juni lieferte Tesla 11.532 Wagen aus - so viele wie noch nie zuvor.

683.000 Dollar pro Auto

Sollte Tesla die Prognosen von 50.000 verkauften Autos erreichen, entspräche das bei aktuellem Börsenkurs einer Bewertung von 683.000 Dollar pro Auto. Zum Vergleich: Tesla-Konkurrent BMW hätte bei Treffen der Jahresprognose eine Bewertung von rund 30.000 Dollar pro Auto.

Angriff auf die großen Autobauer

Im Vorfeld der Zahlen hatte der Elektroautopionier scharfe Worte angeschlagen. Bei einer Konferenz in den USA hat Diarmuid O’Connel, verantwortlich für die Geschäftsentwicklung, unterstrichen, dass Tesla zum Volumenhersteller wachsen möchte. Tesla will demzufolge nicht als Elitemarke verstanden werden. Sowohl das aktuelle Modell, der Tesla S, als auch das ebenfalls im Premiumsegment angesiedelte Modell X, das kurz vor der Markteinführung steht, seien laut O’Connell nur Vorboten zu Realisierung des großen Plans. „Es ist keine Vision von Tesla, 2017 ein Volumenmodell zu verkaufen, es ist ein Plan.“ Der US-Konzern will dann nicht länger die Öko-Elite aus der Luxus-Nische bedienen, sondern sich als Volumenanbieter etablieren. Geplant ist der Einstieg in den Massenmarkt für 2017. Dann soll der Verkaufsstart des rund 35.000 Dollar teuren Modell 3 erfolgen. Der Prototyp ist bereits für 2016 angekündigt.

Neueinschätzung

Mit dem nachbörslichen Rücksetzer um mehr als fünf Prozent auf 255 Dollar hat sich die Aktie wieder stärker von ihren Rekordständen, die im September vergangenen Jahres bei 291,42 Dollar markiert wurden, entfernt. In der kommenden Ausgabe des AKTIONÄR (34/15), die Sie ab Freitagabend 23 Uhr online hier abrufen können, wird eine Neueinschätzung zu der Aktie erfolgen.

(Mit Material von dpa-AFX)

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