Adidas hat im Rahmen einer Investorenveranstaltung weitere Details zur neuen Strategie bekanntgegeben. In den Bereichen Fußball und Lifestyle strebt der fränkische Sportartikelhersteller nichts Geringeres an als die Marktführerschaft. An der Börse kommen die Pläne gut an – im schwächelnden DAX verzeichnet das Papier am Mittwoch einen moderaten Gewinn.
Im Fußballgeschäft will Adidas schneller wachsen als der Markt und strebt bis zum Jahr 2020 eine jährliche Umsatzsteigerung im mittleren einstelligen Bereich an. So soll das Image von Adidas als weltweit führende Fußballmarke gestärkt werden. Vor allem das Schuhsegment soll ausgebaut werden. Dabei will das Unternehmen künftig durch enge Interaktion mit den Kunden besser auf deren Bedürfnisse eingehen.
Fokus auf urbane Käufer
Auch mit der Lifestyle-Marke Adidas Originals verfolgt das Unternehmen ambitionierte Ziele: Bis 2020 rechnet Adidas mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 50 Prozent. Durch die Eröffnung von Flagship-Stores in weltweit über 30 Metropolen, exklusive Partnerschaften und Sondereditionen soll die Attraktivität der Marke gesteigert werden. Um besser auf aktuelle Trends reagieren zu können, will Adidas zudem die Markteinführungszeiten verkürzen und Bestseller schneller nachliefern.
Auch den Umsatz mit Laufschuhen und –Bekleidung will Adidas bis 2020 währungsbereinigt verdoppeln. Dabei ruhen die Hoffnungen vor allem auf dem nordamerikanischen Markt, wo der Marktanteil deutlich gesteigert werden soll. Dabei setzt Adidas künftig auch auf die Einrichtung von lokalen Lauf-Communities, allem voran in großen Städten.
Die Konkurrenz schläft nicht
Mit den jüngsten Plänen konkretisiert Adidas die neue Strategie von Vorstandschef Herbert Hainer, der bis 2020 ein jährliches Umsatzwachstum im hohen einstelligen Bereich und ein Gewinnplus von etwa 15 Prozent erreichen will. Zuletzt ist Adidas allerdings weiter hinter den größten Konkurrenten Nike zurückgefallen. Außerdem hat das fränkische Traditionsunternehmen mit dem aufstrebenden Konkurrenten Under Armour zu kämpfen, der Adidas im wichtigen US-Markt bereits von Platz 2 verdrängt hat.
Seit dem Jahreshoch bei 78,05 Euro ist die Adidas-Aktie zuletzt wieder unter Druck geraten und zwischenzeitlich unter die 70-Euro-Marke zurückgefallen. Auf dem aktuellen Niveau stuft DER AKTIONÄR den DAX-Titel höchstens als Halteposition ein.
(Mit Material von dpa-AFX)