Gazprom rechnet für den geplanten Ausbau der Ostsee-Pipeline Nord Stream zwischen Deutschland und Russland mit Kosten von rund 9,9 Milliarden Euro. Gazprom-Chef Alexej Miller erklärte, die Schätzung orientiere sich an den Ausgaben von etwa 8,5 Milliarden Euro für die ersten beiden Stränge.
Die Erweiterung um zwei Röhren sei noch in der Planungsphase. "Wir werden die Kosten optimieren." Gazprom und westliche Partner hatten am Donnerstag überraschend den Ausbau der Leitung vereinbart. Damit soll sich die Kapazität der Pipeline um weitere 55 Milliarden Kubikmeter im Jahr verdoppeln. Der Schritt gilt als Schlag gegen die von einer prowestlichen Regierung geführte Ukraine, die dadurch als Transitland für russisches Gas an Bedeutung verliert. Für eine Verlängerung der Schwarzmeer-Pipeline Turkish Stream ist Russland derzeit mit Griechenland im Gespräch.
Nur für starke Nerven
Angesichts eines KGVs von 3, eines KBVs von nur 0,25 und einer Dividendenrendite von fast fünf Prozent sind die Anteile von Gazprom im Vergleich mit Exxon, Shell oder BP ein absolutes Schnäppchen. Wegen der politischen Risiken bleiben die Papiere des russischen Gasriesen aber weiterhin ausnahmslos für mutige Anleger geeignet (Stopp: 4,10 Euro).
(Mit Material von dpa-AFX)