Das schwache Marktumfeld und schlechte Nachrichten zu den Fusionsplänen von T-Mobile US belasten die Aktie der Deutschen Telekom. Das Papier ist am Dienstagvormittag auf den tiefsten Stand seit Januar 2015 gefallen und gehört damit zu den schwächsten Werten im DAX. Daran können auch positive Analystenkommentare nichts ändern.
Grund für den Kursrutsch sind Aussagen von Konzernchef Tim Höttges zu den Fusionsplänen der US-Mobilfunksparte T-Mobile US. Wie die New York Post berichtet, soll sich Höttges bei einer Präsentation vor US-Anlegern gegen eine Fusion mit dem amerikanischen Satellitenfensehanbieter Dish ausgesprochen haben. Stattdessen favorisiere er eine Kooperation mit dem Mobilfunkbetreiber Sprint. Der Telekommunikationsanbieter Verizon sei aus wettbewerbsrechtlichen Gründen nicht an der Telekom-Tochter interessiert, so der Bericht weiter. Die Deutsche Telekom hat die Aussagen dementiert, trotzdem werten Börsianer die Nachricht als Belastung.
HSBC und Credit Suisse bleiben positiv gestimmt
Die britische Investmentbank HSBC hat die Einstufung für Deutsche Telekom derweil auf "Buy" mit einem Kursziel von 19,60 Euro belassen. Der deutsche Mobilfunkmarkt habe im ersten Quartal insgesamt wieder zu wachsenden Service-Umsätzen zurückgefunden und damit eine bemerkenswert schnelle Kehrtwende vollzogen, schrieb Analyst Dominik Klarmann in einer Branchenstudie vom Dienstag. Preiskürzungen habe es zuletzt nur bei der Billigmarke Otelo von Vodafone gegeben, während die Preise bei O2 Deutschland und den Anbietern ohne Netz stabil geblieben seien. Es gebe keinen Grund, seine Prognosen für die Branche zu ändern.
Auch die Schweizer Bank Credit Suisse hat ihr „Outperform“-Rating mit Kursziel 18,50 bestätigt. Analyst Hendrik Herbst rechnet damit, dass die Umsätze im Festnetzgeschäft ab dem zweiten oder dritten Quartal wieder anziehen werden. Grund seien eine höhere Nachfrage nach Breitband-Anschlüssen sowie steigende Preise.
Trotz der positiven Analystenkommentare ist der Kurs der T-Aktie am Dienstag auf den tiefsten Stand seit Januar 2015 gefallen. Damit ist auch die Hoffnung auf einen Ausbruch aus der Flaggen-Formation nach oben vorerst geplatzt. Anleger bleiben an der Seitenlinie, bis sich die Situation wieder etwas aufhellt.
(mit Material von dpa-AFX)