Bei der heutigen Hauptversammlung der Deutschen Telekom hat Vorstandschef Tim Höttges den Aktionären die Bilanz für das Geschäftsjahr 2014 präsentiert. Auch die anstehenden Investitionen in die Digitalisierung und die Zukunft der US-Tochter T-Mobile US wurden thematisiert. Im schwachen Marktumfeld kann die Hauptversammlung aber keine Impulse für die T-Aktie liefern.
Als Tim Höttges am Donnerstag vor die Aktionäre getreten ist, konnte er die Telekom endlich wieder als ein Unternehmen präsentieren, dass sich im Aufwind befindet. Die Geschäfte laufen wieder rund, vor allem das starke Wachstum von T-Mobile US treibt den Konzern weiter nach vorne. Im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen seinen Umsatz um 4,2 Prozent auf 62,7 Milliarden Euro gesteigert. Der Konzernüberschuss lag bei 2,9 Milliarden Euro.
T-Mobile US wächst kräftig
Dabei war das US-Geschäft früher eher ein Klotz am Bein des Bonner Konzerns, mehrere Verkaufsversuche sind gescheitert. Auch dank des schwachen Euro ist der Umsatz der US-Tochter im ersten Quartal aber um mehr als ein Drittel gewachsen. Wegen hoher Kosten für Werbung und Marketing ist die Gewinnmarge in den USA allerdings deutlich schmaler als beispielsweise auf dem Heimatmarkt Deutschland. Um die Rendite weiter zu steigern, sei das Telekom-Management aber nach wie vor auf der Suche nach einem Partner für T-Mobile US. "Wenn wir einen Partner finden, der uns dabei hilft, werden wir uns dies selbstverständlich anschauen", so Höttges.
Hohe Investitionskosten
Die Deutsche Telekom will voll auf die Digitalisierung setzen und weiter viel Geld für schnellere und bessere Netze ausgeben. Diese seien die Basis der Digitalisierung und damit des wirtschaftlichen Erfolges, sagte der Vorstandschef. Mit rund zehn Milliarden Euro investiere man so viel in Infrastruktur wie kein zweites Unternehmen. Dabei verwies der Manager auf die Umstellung aller Telekom-Anschlüsse auf das Internet-Protokoll bis 2018, auf die schnelle Mobilfunktechnik sowie den Glasfaserausbau.
T-Online steht zum Verkauf
Zudem hat die Telekom erstmals Verkaufsgespräche über das Online-Portal T-Online.de bestätigt. Das Geschäft stehe nicht mehr im Kernfokus der eigenen Strategie, sagte der Konzernchef. Seit Monaten ist bereits über einen Verkauf spekuliert worden.
Während sich die Aktionäre über den Kursanstieg seit Anfang des Jahres und die Ausschüttung der Dividende in Höhe von 50 Cent je Aktie freuen, bleibt die charttechnische Situation bei der T-Aktie weiter angespannt. Sollte die Unterstützung bei 16 Euro gebrochen werden, droht ein Rückfall auf die 200-Tage Linie im Bereich von 14 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)