Der Kampf der Solar-Technologien geht in eine neue Runde. CIGS-Dünnschicht-Module sind effizienter herzustellen, wandeln bisher jedoch weniger Sonne in Strom um. Doch der Vorsprung der kristallinen Technologie, auf welche alle großen China-Hersteller setzen, wird kleiner. Am Montag meldete nun der Maschinenbauer Manz einen neuen Wirkungsgrad-Weltrekord auf CIGS Dünnschicht-Solarmodulen. Demnach wurde nicht nur im Labor, sondern auf einer Massenproduktionslinie von Manz ein Wirkungsgrad von 16 Prozent erreicht. Zum Vergleich: Trina meldete zuletzt 19 Prozent mit der kristallinen Technologie.
17 Prozent in Reichweite
Doch das Potenzial der CIGS-Technologie ist noch nicht ausgeschöpft. Im Labor wurde im Herbst 2014 ein Wirkungsgradweltrekord von 21,7 Prozent auf Zellformat erreicht. Manz-CEO Dieter Manz: „Absolut realistisch ist, dass wir schon in naher Zukunft Modulwirkungsgrade von deutlich über 17 Prozent vorstellen werden.“ Mit den deutlich geringeren Produktionskosten gegenüber kristallinen Solarzellen werde die CIGS-Technologie im kommenden Investitionszyklus der Photovoltaik-Branche eine große Rolle spielen.
Top-Manager anderer Solarfirmen bestätigten dem AKTIONÄR in Hintergrundgesprächen, dass die Dünnschicht-Technologie beeindruckende Fortschritte gemacht hat. Noch dominieren jedoch – abgesehen von First Solar – Player mit kristalliner Technologie den Markt. Zumindest kurzfristig stellt die CIGS-Technologie keine Gefahr für Trina und Co (mehr zu den Aussichten der China-Player im neuen Heft) da – Manz fehlt bislang noch der Großkunde, der CIGS in die Massenproduktion überführt.
Die Manz-Aktie befindet sich weiterhin im Aufwärtstrend. Neben der Solar-Fantasie bringt die Kundenbeziehung zu Firmen wie Apple und Tesla Rückenwind.