Die Aktien von Siemens könnten am Montag Händlern zufolge von einem zehn Milliarden Euro schweren Auftrag aus Ägypten profitieren. Siemens wird ein großes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk und mehrere Windkraftanlagen bauen. Zudem legte der Elektrotechnikkonzern seinen jahrelangen Rechtsstreit mit dem staatlichen mexikanischen Energiekonzern Pemex bei. Es ging um den Vorwurf der Korruption. Überdies blieb die französische Großbank Societe Generale bei ihrer Kaufempfehlung für die Aktie der Münchener. Analyst Gael de Bray traut Siemens zu, trotz eines schwachen ersten Quartals die Konzernziele für das Jahr zu erreichen.
Großauftrag aus Ägypten
Bei einer Wirtschaftskonferenz in Scharm el Scheich unterzeichnete Siemens-Chef Joe Kaeser einen entsprechenden Auftrag für den Münchner Technologiekonzern. Kaeser sagte der dpa, das Abkommen habe einen Gesamtumfang von rund zehn Milliarden Euro und sei für Ägypten und Siemens bedeutend. Auch wurden weitere Projekte verabredet, mit denen Ägypten bis 2020 bis zu ein Drittel mehr Strom erzeugen könnte. Zu dem Auftrag gehört auch der Bau einer Fabrik für die Produktion von Rotorblättern für Windkraftanlagen. Dadurch würden in Ägypten mehr als 1.000 neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Land leidet vor allem im Sommer unter regelmäßigen Stromausfällen. Wenn die Projekte vollendet seien, werde Ägyptens Energiebedarf gedeckt sein, erklärte Kaeser.
Rechtsstreit beigelegt
Gleichzeitig hat Siemens seinen jahrelangen Rechtsstreit mit dem staatlichen mexikanischen Energiekonzern Pemex wegen mutmaßlicher Korruption beigelegt. "Die Einigung beendet, unter strenger Berücksichtigung des Gesetzes, alle bestehenden Rechtsstreitigkeiten und konzentriert sich auf die Stärkung der künftigen Zusammenarbeit", hieß es am Freitag in einer Mitteilung beider Unternehmen. Der Streit dreht sich um die Modernisierung der Raffinerie Cadereyta. Unter anderem warf Pemex dem Konsortium Conproca aus Siemens und der südkoreanischen S.K. Engineering vor, Mitarbeiter bestochen und überhöhte Rechnungen gestellt zu haben.
Die nächsten Widerstände
Die Aktie von Siemens hat bereits in den vergangenen Tagen deutlich Fahrt aufgenommen und bei 103,40 Euro ein neues Mehrjahreshoch markiert. Die nächste Hürde, die es zu überwinden gilt, ist nun das Jahreshoch 2007 bei 108,77 Euro. Kann auch dieses übertroffen werden, wartet als letzter Widerstand auf dem Weg nach oben lediglich noch das Allzeithoch bei 126,40 Euro, das im März 2000 markiert wurde. Anleger lassen ihre Gewinne mit einem Stopp bei 85,00 Euro weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)