Next! Alibaba will sich nach Angaben des Nachrichtensenders Bloomberg Beteiligungen am nächsten Start-Up sichern. Das chinesische Internetunternehmen steige mit 200 Millionen Dollar beim Massaging-Dient Snapchat ein. Durch die zahlreichen Investitionen will sich Alibaba außerhalb des Kernbereich E-Commerce im Bereich Finanzen und Unterhaltung etablieren. So soll das angestrebte Ziel von zwei Milliarden Kunden weltweit erreicht werden.
Unternehmenswert plus 30 Prozent
Im Zuge der Beteiligung wurde Snapchat mit einem Wert von 15 Milliarden Dollar bewertet. Zu Beginn des Jahres betrug der Unternehmenswert noch 10 Milliarden Dollar. Somit belegt Snapchat hinter Fahrdienst Uber und Smartphone-Anbieter Xiaomi Platz 3 der teuersten Startups der Welt.
Was macht Snapchat?
Durch die Messaging-App können Bilder und Videos versendet werden. Diese werden nach einer vorgegebenen Zeit automatisch gelöscht. Im November vergangenen Jahres wurde außerdem der Bezahldienst Snapcash eingeführt. Zudem erfolgte zu Beginn des Jahres durch die Funktion „Discover“ eine Integration redaktioneller Inhalte. Nach Unternehmensangaben senden Nutzer täglich mehr als 700 Millionen Bilder per Snapchat.
Letztes Jahr wollte sich Alibaba bereits an Snapchat beteiligen. Doch das Geschäft scheiterte. Dass das Geschäft nun über die Bühne ging, ist für Alibaba auch aus strategischer Sicht wichtig. Rivale Tencent ist bereits in Snapchat investiert und der Wettbewerbsvorsprung des Konkurrenten ist durch die Beteiligung somit verschwunden.
Alibabas Ausweitung
Neben der Expansion außerhalb des Kerngeschäfts hat der Internetkonzern weitere Vorhaben: „Alibaba hat einen größeren Plan für den Einstieg in ausländische Märkte”, zitiert Bloomberg You Na, einen Analysten von ICBC International Research in Hongkong. „Sie streben auch einen Einstieg in Soziale Netzwerke an.”
Alibaba hat sich in letzter Zeit zahlreiche Beteiligungen an Start-Ups gesichert. So wurden Beteiligungen am Video-App-Anbieter Tango Me, am Suchmaschinenanbieter Quixey und am Transport-Netzwerk-Unternehmen Lyft gesichert. In China wurde in das Social-Media-Unternehmen Weibo und in die eigene Chat-App Laiwang investiert.
Abwarten
Langfristig ist die Alibaba-Aktie sicherlich ein interessantes Papier. Der Kurs befindet sich jedoch momentan in einem Abwärtstrend. Das Internet-Unternehmen ist mit einem 2015er-KGV von 45 teuer bewertet. DER AKTIONÄR bleibt bei seiner Einschätzung und rät Investoren abzuwarten.