Zuletzt haben sich die Analysten bei Apple mit Anhebungen der Kursziele gegenseitig überboten. Umso überraschender ist da die Prognose der deutschen Privatbank Berenberg, die für Apple einen Kurs von 60 Dollar als langfristiges Kursziel sieht. Hierfür müsste sich die Apple-Aktie im Vergleich zum aktuellen Kurs mehr als halbieren.
Wie der US-Branchendienst AppleInsider erfahren haben will, hat die deutsche Berenberg Bank ihre Kunden in einer Notiz vor einem möglichen Kurseinbruch auf nur noch 60 Dollar gewarnt.
Als Begründung für dieses extrem niedrige Ziel nennt Berenberg-Analyst Adnaan Ahmad vor allem die starke Abhängigkeit Apples vom iPhone, mit dem der Konzern 70 Prozent des Umsatzes und 85 Prozent des operativen Gewinns erwirtschafte. Er geht davon aus, dass allein das Gesetz der großen Zahl weiteres Wachstum verhindern werde.
Negatives Wachstum
Derzeit würde Apple noch von einem beschleunigten „Replacement Cycle“ profitieren, bei dem die Kunden ihre alten Modelle gegen die neuen Modelle iPhone 6 und iPhone 6 Plus austauschen. Danach aber werde sich das Wachstum aber nicht nur verlangsamen, sondern sogar negativ werden, so der Berenberg-Analyst weiter. Zudem könne Apple im High-End-Markt keine beliebig großen Marktanteile erzielen.
Kursziel 145 Euro
Auch wenn die Argumentation der Berenberg Bank teilweise nachvollziehbar ist, so ist das Kursziel von 60 Dollar oder umgerechnet 53 Euro doch extrem niedrig. Allein der Cashbestand von Apple entspricht umgerechnet auf eine Aktie etwa 30 Dollar. DER AKTIONÄR sieht bei Apple weiteres Aufwärtspotenzial und hält an seinem Kursziel von 145 Euro fest.