Nach einem enttäuschenden Jahr 2014 hoffen die Gazporm-Aktionäre natürlich auf ein besseres Jahr 2015. Gemessen an der Bewertung hätten die Papiere des weltgrößten Erdgasproduzenten eigentlich einen höheren Aktienkurs verdient. Schließlich beläuft sich das KGV für das laufende Jahr auf lediglich 3. DER AKTIONÄR zeigt auf, was die Experten für 2015 von Gazprom erwarten.
Aktuell liegen die Prognosen für den Umsatz bei 111 Milliarden Dollar. Dies sind rund 20 Prozent weniger als im Vorjahr und dürfte vor allem mit dem Verfall des Ölpreises zusammenhängen. Denn bei vielen langfristigen Lieferverträgen wurde beim Gaspreis eine Koppelung an den Ölpreis vereinbart. Daher dürften Gazproms Erlöse in den kommenden Monaten spürbar sinken.
Das operative Ergebnis (EBITDA) wird den Prognosen der Analysten zufolge von 48 auf 42 Milliarden Dollar sinken. Der Nettogewinn soll hingegen mit 24,8 Milliarden Dollar fast doppelt so hoch ausfallen wie 2014 – dies liegt aber vor allem daran, dass 2014 zahlreiche enorme Sonderbelastungen (etwa Abschreibungen auf ukrainischen Gasschulden) angefallen sind. Die Nettoschulden werden nach Ansicht der Experten bei 32,7 Milliarden Dollar auf dem Niveau des Vorjahres stagnieren.
Eine ganz heiße Kiste
Die Aktie von Gazprom ist zwar enorm günstig bewertet, wegen der hohen politischen Risiken bleibt das Papier aber ausnahmslos für sehr mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Wer sich traut, sollte sein Engagement unbedingt mit einem Stoppkurs unter dem 2014er-Tief bei 2,78 Euro absichern.