Die Furcht vor schnell steigenden Zinsen in den USA hat den DAX am Montagnachmittag noch einmal kräftig korrigieren lassen. Nach seiner steilsten Wochentalfahrt seit mehr als drei Jahren fiel der Leitindex erneut um 2,72 Prozent auf 9.334,01 Punkte. Am Freitag hatte das Börsenbarometer bereits knapp drei Prozent eingebüßt und damit einen Wochenverlust von 4,88 Prozent erlitten.
Die Angst, dass die Wall Street nach der wochenlangen Rekordjagd ins Straucheln gerät, sorge für herbe Kursverluste an den weltweiten Aktienmärkten, sagte Marktanalyst Jens Klatt von DailyFX. Hinzu kommt Klatt zufolge das absehbare Ende der sehr lockeren US-Geldpolitik zur Stützung der Wirtschaft, zumal die Industrie in den Vereinigten Staaten im vergangenen Monat spürbar an Fahrt gewonnen hatte.
DAX unter 200-Tage-Linie
Der DAX hat am Montag reihenweise Unterstützungen gebrochen. Nach der 9.600-Punkte-Marke waren dies die 200-Tage-Linie bei 9.530 sowie die horizontale Unterstützung bei 9.400 Zählern.
Angesichts der Abwärtsdynamik ist die Gefahr groß, dass die Kurse noch weiter korrigieren. Große Bedeutung kommt auf den Bereich um 9.200 Punkte zu: Bei 9.224 Zählern liegt das 50%-Fibonacci-Retracement der steilen Aufwärtsbewegung im Oktober/November. Bei 9.166 Punkten liegt eine Unterstützungslinie, die aus dem Tief von April dieses Jahres resultiert.
Abstauberlimit
Nach dem starken Rücksetzer der letzten Tage ist eine technische Gegenbewegung durchaus möglich. Allerdings hat sich die Stimmung im Markt schon wieder einmal gedreht, sodass ein Test der angesprochenen Unterstützungslinien sehr wahrscheinlich ist. DER AKTIONÄR rät aufgrund der großen Unsicherheit, keine DAX-Positionen zu eröffnen, sondern im Bereich von 9.200 Punkten ein Abstauberlimit zu platzieren. Handlungsalternativen werden zu gegebener Zeit vorgestellt.
(Mit Material von dpa-AFX)