Mit einem Kurssprung von mehr als zwölf Prozent honoriert die Börse die jüngste Meldung des im TecDAX notierten Biotech-Unternehmens Evotec. Bereits am Dienstagabend hatte der Kurs nachbörslich deutlich zugelegt. Die Gesellschaft verhandelt mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi über eine weitreichende Zusammenarbeit. Die Kooperation werde zu garantierten Zahlungen von mindestens 250 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren führen, teilte Evotec am Dienstagabend mit. Darüber hinaus erhalte Evotec je nach Erfolg bestimmte Zahlungen und sei an etwaigen Umsätzen mit den Mitteln beteiligt. Die Verträge sollen in der ersten Jahreshälfte 2015 unterzeichnet werden.
Fokus auf der Krebsforschung
Im Einzelnen werden beide Unternehmen bei ausgewählten präklinischen Entwicklungsprojekten zusammenarbeiten. Der Fokus liege hierbei zunächst auf der Krebsforschung, hieß es in der Mitteilung weiter. Sanofi wäre im Erfolgsfall für die klinische Entwicklung und die Vermarktung verantwortlich. Außerdem kauft Evotec den Franzosen eine Forschungsstätte in Toulouse mit mehr als 200 Wissenschaftlern ab. Schließlich wollen Sanofi und die Deutschen ihre Substanzbibliotheken kombinieren.
Evotec will so die Effizienz in der Wirkstoffforschung und der präklinischen Entwicklung steigern. Mit der Zusammenarbeit soll auch eine Brücke zu französischen akademischen Einrichtungen entstehen. Zahlreiche Pharmakonzerne setzen bei der Entwicklung neuer Medikamente neben Übernahmen auch auf Kooperationen. Denn Pharmaforschung ist teuer und bei der Entwicklung neuer Arzneimittel braucht es einen langen Atem.
Aktie startet durch
Eine umfangreiche Kooperation mit einem so renommierten Unternehmen wie Sanofi würde der Aktie von Evotec deutliche Unterstützung verleihen. Mit dem jüngsten Kurssprung auf zuletzt 3,66 Euro hat der Wert den Widerstand bei 3,30 Euro förmlich aus dem Weg geräumt. Das nächste Kursziel liegt nun bei 4,00 Euro. Noch im September hatte ein Rückschlag in der Diabates-Forschung die Aktie von Evotec massiv unter Druck gesetzt. Der Stopp sollte auf 2,70 Euro nachgezogen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)