Verärgerte Kunden in Deutschland will VW offenbar mit Rabatten milde stimmen. Wie eine Erhebung des CAR-Instituts der Universität Duisburg-Essen ergab, ist derzeit etwa ein dreitüriger Golf mit 28 Prozent Rabatt auf den Listenpreis zu haben. Hintergrund sei eine Treue-Prämie von bis zu 2.000 Euro, die beim Eintausch eines VW-Gebrauchtwagens und gleichzeitigem Neukauf eines VW-Modells gewährt werde. Das Programm laufe zunächst bis Ende April. "VW versucht mit dem Programm Kundenverärgerungen entgegenzusteuern. Nur kein Einbruch bei den Neuzulassungen scheint die Devise", sagte Institutsdirektor Ferdinand Dudenhöffer. In den VW-Rabatten sieht er auch eine Reaktion auf den Unmut deutscher Kunden wegen der Wiedergutmachungsaktion in den USA, die es hierzulande nicht gab. Kurz nach Bekanntwerden des Dieselskandals hatte VW den US-Kunden 1.000 Dollar über Kartenguthaben und Gutscheine gewährt.
Aktie weiter auf Erholungskurs
Zumindest steht mittlerweile das Datum für die Bilanzvorlage fest. Am 28. April wird nun VW die Details zum Horrorjahr 2015 bekannt geben. Bereits im Vorfeld wird über einen kompletten Ausfall der Dividende spekuliert. Grundsätzlich bleibt es bei der Einschätzung: die Informationspolitik eines der größten deutschen Industriekonzerne gegenüber den Aktionären ist nicht akzeptabel! Vorstand Matthias Müller hat bei seinem Amtsantritt die schnelle Offenlegung und Aufklärung des Abgas-Skandals versprochen .Passiert ist bislang rein gar nichts. In den USA herrscht Stillstand.
Und dennoch hat sich die VW-Aktie in den letzten Tagen von den Tiefstständen gelöst. Technisch hat das Papier Potenzial bis 130 Euro. Fakt ist: wer in VW investiert, braucht weiterhin ein gutes Nervenkostüm. Die Volatilität wird hoch bleiben, es steckt noch viel Unsicherheit im Kurs. Dennoch: Auf Sicht von 12 bis 24 Monaten überwiegen eher die Chancen als die Risiken.
(Mit Material von dpa-AFX).