Die Autobranche steht am Donnerstag im Fokus der Anleger. Nach einer Untersuchung durch das Kraftfahr-Bundesamt dürften Daimler und BMW von den Vorwürfen der Abgas-Trickserei entlastet sein. Volkswagen erwartet hingegen die nächste Klage. Die Aktie reagiert auf den erneuten Vorwurf allerdings kaum.
Im Skandal um manipulierte Abgaswerte beginnt für Volkswagen nun der erste Rechtsstreit mit einem Händler aus dem eigenen US-Vertragsnetz. Ein Besitzer dreier Autohäuser reichte Klage wegen Betrugs ein. Bei den Vorwürfen gegen VW geht es auch um unlautere Vertriebspraktiken und Preisgestaltung. Die zuständige Kanzlei Hagens Berman will damit die Weichen für eine Sammelklage stellen, der sich weitere Händler anschließen könnten. „Volkswagen prüft die Klageschrift“, sagte eine Konzernsprecherin. Man sehe sich verpflichtet, die Diesel-Probleme so schnell wie möglich zu lösen und das Vertrauen der Kunden und Händler zurückzugewinnen.
Mit dem Rücktritt des beim Vertrieb hochgeschätzten US-Chefs Michael Horn nahm der Unmut der Händler im März zwar zu. Allerdings distanzierte sich die Mehrheit der VW-Autohäuser in den USA in einer Stellungnahme des Verbands der Vertragshändler bereits von dem neuen Rechtsstreit. Man verstehe, dass es entscheidend sei, die Auseinandersetzung mit VW vereint zu klären. Als Kompensation für die Nachteile durch den Abgas-Skandal wird aber ein klares Bekenntnis zum US-Markt und finanzielle Unterstützung des Konzerns gefordert.
Abwarten
In den USA hat VW durch den Abgas-Skandal sowohl bei den Käufern als auch bei den Verkäufern deutlich an Vertrauen verloren. Im April dürfte sich nun zeigen, wie stark die Schäden ausfallen werden. Angesichts der hohen Risiken sollten Anleger bis dahin an der Seitenlinie bleiben. Das Chartbild hat sich zuletzt ebenfalls wieder eingetrübt.
(Mit Material von dpa-AFX)