Bereits im vergangenen Jahr war der April für Volkswagen kein guter Monat. Der Machtkampf zwischen Patriarch Ferdinand Piëch und dem damaligen Konzernchef Martin Winterkorn brachte im Seuchenjahr 2015 erstmals große Unruhe beim Autobauer. In diesem Jahr stehen erneut einige wichtige Termine an.
Am 21. April, also heute in drei Wochen, läuft das Ultimatum von US-Richter Charles Breyer aus. Bis zu diesem Termin sollen VW und die US-Behörden eine Lösung für den Abgasskandal gefunden haben. Bereits jetzt ist klar, dass eine Einigung teuer für den DAX-Konzern werden dürfte. Aufgrund der hohen Rückstellungen droht zudem ein Ausfall der Dividende.
Über die Ausschüttung wird ebenfalls Ende April entschieden. Am 28.4. stellt Konzernchef Matthias Müller die mit Spannung erwartete Jahresbilanz vor. Sollte Volkswagen einen Gewinn erwirtschaften, müsste der Konzern laut Satzung aber eine Minimal-Dividende zahlen. Ansonsten dürften Wertpapier-Schützer auf die Barrikaden gehen. Ebenfalls von großem Interesse ist im April der Zwischenbericht zur Aufarbeitung der Manipulationen. Die US-Kanzlei Jones Day untersucht im Auftrag des Aufsichtsrates die Vorkommnisse und soll vor allem die Schuldfrage klären.
Starke Nerven gefragt
Die vielen Termine zeigen: Der April wird für Volkswagen zum Monat der Wahrheit. Dann wird sich zeigen, ob die jüngste Erholung nachhaltig sein kann. Fakt ist, dass Anleger bei VW ein gutes Nervenkostüm brauchen. Die Volatilität wird hoch bleiben. Allerdings sollten auf Sicht von zwölf bis 24 Monaten die Chancen eher überwiegen als die Risiken.
(Mit Material von dpa-AFX)