Die Eigentümer des Windkraftanlagenherstellers Senvion mussten sich beim zweiten Anlauf an die Börse mit relativ wenig zufrieden geben. Der Ausgabepreis für die Aktien wurde auf 15,75 Euro und damit am unteren Rand der zuvor angepeilten Spanne von 15,50 Euro bis 17 Euro festgelegt. Das Platzierungsvolumen belaufe sich damit auf 294 Millionen Euro, wie das Unternehmen, das unter den Namen Repower schon mal an der Börse war, am späten Montagabend in Hamburg mitteilte. Die verkauften Anteile stammen alle von den beiden Eigentümern - den Finanzinvestoren Arpwood und Centerbridge.
Neuer Versuch – weniger Einnahmen
Diese trennten sich jetzt von knapp 18,7 Millionen Aktien oder 29 Prozent der Anteile. Im ersten Anlauf hatten sie sogar fast die Hälfte der Papiere für bis zu 23,50 Euro an die Börse bringen wollen. Wäre das gelungen, hätten die zwei Finanzinvestoren rund 700 Millionen Euro eingenommen. Doch der Versuch scheiterte, so dass die Eigentümer im zweiten Versuch von vornherein mit weniger zufrieden waren. Die Aktien des Nordex-Konkurrenten sollen am Mittwoch (23. März) erstmals an der Börse gehandelt werden.
Hinter Nordex zurück
Senvion gehört nicht zu den Top 10 der Windanlagenhersteller. Gemessen an der Leistung der ausgelieferten Anlagen liegt Senvion knapp hinter Nordex. „Nordex kann aber mit der Übernahme der spanischen Acciona Windpower bald in die Riege der größten Hersteller der Welt aufsteigen. Und je größer die Produktion ist, desto besser kann ein Hersteller die Kosten verringern (Skaleneffekte)“, sagt Jörg Weber von Ecoreporter.de gegenüber DER AKTIONÄR. Ein Problem von Senvion ist die starke Ausrichtung auf Europa. Hier ist die Nachfrage nach Windrädern schwächer als in anderen Weltregionen. Senvion ist in den Wachstumsmärkten wie Lateinamerika noch gar nicht aktiv und in Indien erst seit Januar 2016. In ganz Asien hat Senvion erst Anlagen mit einer Nennleistung von rund 0,3 Gigawatt errichtet.
Finger weg
Senvion ist auf der Basis der aktuellen Zahlen und Informationen kein Kauf. Die beiden Altaktionäre Centerbridge und Arpwood werden sich eher früher als später von der Aktie verabschieden, um die Beteiligung zu Geld zu machen. DER AKTIONÄR favorisiert weiterhin Nordex.