Es sind im Grunde nur drei Buchstaben. Kaum ausgesprochen, entfalten sie aber eine Wirkung wie Reizgas. GEZ – auf Facebook schwappt einem unter diesem Stichwort ein Strom der Empörung entgegen, im Freundeskreis wird selbst der ruhigste Zeitgenosse zum wütenden Motzki über die Zwangsgebühr und den Staatsfunk von ARD und ZDF.
Da hilft es auch nicht, dass sich die Geldeintreiber der Öffentlich-Rechtlichen längst in „Beitragsservice“ umbenannt haben. Das einzige, was man als „Service“ bezeichnen kann, ist, dass man wie Sieglinde Baumert aus Chemnitz für 68 Tage ins Gefängnis kommt, wenn man gegen die GEZ rebelliert und sich weigert, die 17,50 Euro monatlich zu bezahlen. Bei der Sondersteuer kennt der Staat eben keine Gnade. Bizarr: Sex- Grabscher und Diebe kommen dagegen innerhalb von Stunden auf freien Fuß. Die Kommission der Ministerpräsidenten der Länder berät in diesen Tagen, wie hoch der Rundfunkbeitrag ab 2017 sein soll und ob er ab 2021 auf mehr als 19 Euro steigen soll. Es stellt sich aber vielmehr die Frage, ob jährlich mehr als acht Milliarden Euro an Zwangsabgaben für zwei Staatssender verbrannt werden müssen. Wenn überhaupt würde auch einer reichen.
Zumal das klassische Fernsehen nicht nur bei der jungen Bevölkerung ausgedient hat. Auch im gesetzten Alter nutzt man immer häufiger Amazon Prime, Netflix und Co. Netflix zum Beispiel kostet in der Premiumvariante 11,99 Euro pro Monat – deutlich weniger als die Zwangssteuer, Amazon Prime gar nichts.
Offensichtlich ist den Politikern in den verantwortlichen Gremien die Disruption in der Medienlandschaft entgangen. Gerade vor diesem Hintergrund wäre es höchste Zeit für eine Entstaatlichung von ARD und ZDF. Was würde gegen eine Privatisierung, sprich einem Börsengang von ARD und/ oder ZDF, sprechen? Die Deutsche Fernsehanstalten AG wäre à la Deutsche Telekom eine prima Volksaktie.
Liebe Frau Bundeskanzlerin Merkel, liebe Minister der Länder, es ist an der Zeit, die Zwangsabgabe GEZ im Sinne der Bürger einfach wegzuzappen.