Es wird immer deutlicher: China will sich zur führenden Größe im internationalen Goldhandel aufschwingen. Das Land konkurriert mit Indien darum, wer das meiste Gold importiert. Mittlerweile stellt man einen eigenen Referenzkurs an der SGE. Doch man will offensichtlich noch mehr. Die ICBC Standard Bank aus China hat einen der größten Tresore in London gekauft.
Verkäufer ist Barclays. Die britische Bank will sich nach einigen Querelen aus dem Handel mit Edelmetallen zurückziehen. Der Tresor, in dem Gold für Kunden wie Fonds und ETFs aufbewahrt wird, ist einer der größten in London. Seine Adresse ist geheim. Die Bauzeit soll über ein Jahr betragen haben. Damit fassen die Chinesen auch außerhalb Chinas Fuß in Sachen physischer Goldhandel. Und das dürfte für einigermaßen viel Aufsehen sorgen.
Die Kontrolle des physischen Handels mit Gold verlagert sich mehr und mehr in Richtung Osten. Die Nachfrage in den klassischen Industrienationen wie USA oder auch Europa ist dagegen gering. Das liegt sicherlich auch daran, dass die westlichen Zentralbanken kein Gold kaufen. Dagegen sind Russland und China weiterhin auf der Käuferseite zu finden. Und das treibt die Nachfrage in diesen Ländern. Das wiederum nährt auch die Spekulationen, dass diese Länder früher oder später zu einer teilweise goldgedeckten Währung zurückkehren könnten.