Die Versorgeraktien gehören am Freitag zu den stärksten Werten im DAX. Nach dem jahrelangen Abwärtstrend haben sich die Papiere von E.on und RWE seit Jahresbeginn auf niedrigem Niveau stabilisiert. Im Fokus steht weiterhin die Frage nach der finanziellen Haftung des Atomabbaus.
In einer Branchenstudie hat sich Analyst Ingo Becker nun zu diesem Thema geäußert. Seiner Meinung nach seien die Chancen auf eine für Kernkraftwerksbetreiber günstige Einigung mit der Regierung eher klein. Die Einstufung für RWE hat der Experte auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 10,00 Euro belassen.
Das spricht der Chart
Aus charttechnischer Sicht bleibt das Bild bei RWE trotz der jüngsten Erholung angeschlagen. Erst mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie bei 12,86 Euro würde der Ausbruch aus dem fallenden Seitwärtstrend näher rücken. Durch diesen könnte neues Potenzial freigesetzt werden.
Ähnlich schwach ist die Lage bei E.on. Die Aktie pendelt in einem Seitwärtskorridor zwischen 8,00 und 10,00 Euro. Die 200-Tage-Linie ist die nächste Hürde bei einer Attacke auf die obere Begrenzung. Erst über der 10-Euro-Marke würde neue Kursfantasie entstehen. Analyst Ingo Becker hat die Einstufung auf „Reduce“ mit einem Kursziel von 8,00 Euro belassen.
Kein Investment
Die schlimmsten Verluste haben die Versorger wohl überstanden. Bei der Energiewende werden die Konzerne aber selbst bei möglichen Entlastungen zum Teil haften müssen. Zudem steht weiter in den Sternen, ob die jeweilige Aufspaltung der Konzerne in zwei Gesellschaften von Erfolg gekrönt sein wird. Sowohl E.on als auch RWE sind aktuell kein Kauf. Es gibt attraktivere und weniger riskante Investments auf dem Kurszettel.
(Mit Material von dpa-AFX)