E.on richtet sich auf hohe Milliardenausgaben für die Finanzierung des Atomausstiegs ein. Das Unternehmen nannte als erster deutscher Energiekonzern eine grobe Schätzung von zehn Milliarden Euro. In etwa diese Summe müsste E.on in den geplanten Staatsfonds für die Zwischen- und Endlagerung von Atommüll einzahlen.
Noch sei in den Gesprächen mit Berlin aber vieles offen. Das Alltagsgeschäft läuft unverändert schlecht. Allerdings gab es im ersten Quartal einen kleinen Lichtblick durch einen Einmalgewinn im Gasgeschäft. Eine Summe in der genannten Größenordnung bedeute enorme Belastungen, sagte Finanzchef Michael Sen. Als Folge müssten Zukunftsinvestitionen möglicherweise gestreckt werden "oder wir müssen uns anderer Mittel bedienen, um Kapital in das Unternehmen zu holen". Möglich seien auch "Verkäufe von Randthemen" im Konzern. Eine Kapitalerhöhung wollte Sen auf Nachfrage ausdrücklich nicht ausschließen.
Operativer Gewinn erneut gesunken
Im ersten Quartal konnte E.on dank des Sondergewinns von rund 400 Millionen Euro aus neu verhandelten Lieferverträgen mit dem russischen Gasriesen Gazprom den operativen Gewinn (Ebitda) um acht Prozent auf knapp 3,1 Milliarden Euro steigern. Unter dem Strich stand ein Zuwachs des Überschusses von zehn Prozent auf 1,17 Milliarden Euro.
Ohne den Sondereffekt hätte sich die Talfahrt angesichts des in den ersten Monaten des Jahres noch einmal verschärften Verfalls der Strompreise aber weiter fortgesetzt. So sackte der operative Gewinn der Großkraftwerke um fast 30 Prozent ab.
Aktie schmiert ab
Im Zuge der prognostizierten Kosten für de Atomausstieg und der wenig erfreulichen Quartalszahlen gerät die Aktie von E.on erneut unter Druck. DER AKTIONÄR rät nach wie vor vom Kauf der DAX-Titel ab.
(Mit Material von dpa-AFX)