Seit dem Rekordtief im September vergangenen Jahres pendelt die E.on-Aktie seitwärts. Im Bereich zwischen 8,00 und 9,00 Euro hat sich der DAX-Titel zuletzt stabilisiert. Am Donnerstag zählen die Papiere des Versorgers im schwachen Marktumfeld zu den stärkeren Werten im DAX.
Anleger sollten allerdings beachten, dass E.on nach wie vor auf Konsolidierungskurs ist. Erst vergangene Woche hat der Konzern einen Rekordverlust von fast sieben Milliarden Euro für das abgelaufene Jahr vermeldet. Zudem wird die Abspaltung der Tochter Uniper, die sich auf das Geschäft mit Gas- und Kohlekraftwerken konzentriert, vorangetrieben. Stimmt die Hauptversammlung am 8. Juni für eine Abspaltung, soll der Börsengang noch im zweiten Halbjahr vorangetrieben werden.
Hoffnung auf Besserung macht bei E.on auch eine Beschwerde gegen das abrupte Ende der Kernkraft. In einer gemeinsamen Klage mit den Wettbewerbern RWE, Vattenfall und EnBW fordert der Konzern alleine rund acht Milliarden Euro Schadensersatz vom Staat. „Es geht mir nicht um die Frage der Energiewende“, erklärte Vorstandschef Johannes Teyssen am Dienstag vor Gericht. Er forderte vielmehr, das „Kapitel Kernenergie mit Anstand und Fairness zu beenden.“ Für die Restrukturierung würden E.on die Milliarden vom Staat gut zu Gesicht stehen. Das Problem: Es erscheint äußerst unwahrscheinlich, dass die Klage der Konzerne eine echte Chance auf Erfolg hat.
Unveränderte Lage
In den vergangenen Jahren haben Anleger mit der E.on-Aktie keine guten Erfahrungen gemacht. Die Hoffnung auf eine Milliardensumme durch die Klage sollte nun nicht überbewertet werden. Ob die Strategie mit der Abspaltung von Uniper aufgeht, muss sich ebenfalls erst zeigen. Die Fragezeichen überwiegen bei der Aktie nach wie vor, so dass DER AKTIONÄR weiterhin dazu rät, an der Seitenlinie zu bleiben.