Eine weitere starke Woche liegt hinter den Versorgeraktien. Die Papiere von E.on und RWE setzten ihre Erholung fort und weisen nun ein deutlich aufgehelltes Chartbild auf. Um langfristig wieder in die Spur zu finden, bleibt zwar nach wie vor ein weiter Weg. Die Hoffnung auf eine Einigung in der Atommüll-Frage macht aber Mut.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat E.on nun genauer unter die Lupe genommen. Der deutsche Branchenprimus schaffe Werte durch den Verkauf von Vermögenswerten aus regulierten Bereichen, erklärt Analyst Dario Carradori. Das niedrige Zinsniveau und Restrukturierungen wirkten sich auf die gesamte Branche positiv aus, während schwache Gaspreise belasteten. Der Experte hob sein Kursziel für E.on von 10,80 auf 10,90 Euro an und beließ die Einstufung auf „Buy“.
Gute Entwicklung
Die jüngsten Gewinne der E.on-Aktie haben ihre Gründe. Zum einen hat sich das charttechnische Bild deutlich aufgehellt. Der flache Abwärtstrend könnte bald überwunden werden und mit dem Sprung über die 200-Tage-Linie wurde bereits ein frisches Kaufsignal generiert. Zum anderen machen die jüngsten Berichte über eine Annäherung der vier AKW-Betreiber E.on, RWE, Vattenfall und EnBW mit der Atomkommission des Bundes Mut. Für rund 24 Milliarden Euro könnten sich die Konzerne demnach von der unbeschränkten Haftung befreien.
Für Trader
Die Diskussion um die Lagerung des Atommülls, die Abspaltung der Tochter Uniper oder niedrige Strompreise: E.on hat nach wie vor mit zahlreichen Unwägbarkeiten zu kämpfen. Konservative Anleger bleiben deshalb an der Seitenlinie. Trader können das gute Chartbild hingegen nutzen und darauf setzen, dass die Erholung zunächst bis 10,00 Euro weitergeht. Ein enger Stopp bei 8,60 Euro sichert ab.
(Mit Material von dpa-AFX)