Im schwachen Marktumfeld verliert die Daimler-Aktie am Donnerstag überdurchschnittlich an Wert. Wieder einmal sind neue Berichte aufgetaucht, dass der Autobauer ähnlich wie der Rivale VW bewusst zu hohe Abgaswerte in Kauf genommen habe. Die Stuttgarter sollen zu kleine Tanks für die Reinigungslösungen verbaut haben.
Eine Studie des niederländischen Forschungsinstituts TNO legt nahe, dass die Stickoxidreinigung von Mercedes absichtlich funktionsunfähig konzipiert wurde. Die WirtschaftsWoche hat berichtet, dass die Tanks für die Reinigungslösung beim Modell C 220 viel zu klein gebaut wurden. Um den erlaubten Grenzwert zu halten, hätte der entsprechende Tank 83 Prozent größer sein müssen.
Gespart wurde an der Komponente demnach, um Kosten, Platz und Gewicht zu sparen. Mercedes würde nun mehr als das Vierfache an Abgasen ausstoßen als zum Beispiel der BMW 530 – ein Testmodell, das die Bestimmungen erfüllt habe. Daimler hat zuletzt nicht bestritten, dass die Abgaswerte im Normalbetrieb höher sind als bei Zulassungstests. Die Anlagen und die Dosierung des Reinigungsmittels Adblue seien aber gesetzeskonform.
Keine Angst
Meldungen über eine Verstrickung Daimlers in den Abgasskandal haben zuletzt keine Seltenheit. Anleger sollten dem allerdings keine allzu große Bedeutung beimessen. Ein tatsächlicher Betrug konnte dem Konzern nicht nachgewiesen werden und wird weiterhin vehement abgestritten.
Beste Autoaktie
Die Daimler-Aktie bleibt trotz der neuen Vorwürfe der Favorit in der Autobranche. Zeigt sich das Marktumfeld freundlich, dürfte die 70-Euro-Marke bald ins Visier genommen werden. Hier verläuft derzeit auch die 90-Tage-Linie. Spekulative Anleger können sich auch Titel von Peugeot ins Depot legen.