Die EU will einem Pressebericht zufolge die seit der Finanzkrise stetig verschärften Regeln für Banken erstmals wieder lockern. Die Aktienkurse gehen trotzdem in die Knie. Aber vermutlich nicht lange.
Angesichts des schweren Einbruchs von Bank-Aktien zu Jahresbeginn plädiert die EU-Kommission nun für laxere Vorgaben bei Dividenden und Boni, wie das Handelsblatt berichtet. Banken sollen weniger Kapital vorhalten müssen als bislang geplant. Das gehe aus einer Note für eine Expertengruppe hervor. Die Kommission betonte in der Zeitung, dass noch keine Entscheidung gefallen sei und es sich lediglich um ein internes Diskussionspapier handele.
Konkret geht es um die individuellen Kapitalzuschläge, die abhängig vom Risiko für jede Bank festgelegt werden. Sie sollen es den Aufsehern eigentlich erlauben, auf neu auftauchende Gefahren zu reagieren, für die es noch keine gesetzlichen Regelungen gibt. Künftig sollen dem Vorschlag zufolge Banken nicht mehr den gesamten Risikopuffer erfüllen müssen.
Die neue Idee der EU sieht der Zeitung nach die Aufspaltung der Vorgaben in einen Pflicht- und einen Empfehlungsteil vor. So könnten etwa zusätzliche Kapitalvorgaben aus den hypothetischen Stresstests in den nicht verpflichtenden Teil einfließen.
Gegenbewegung läuft - trotz Verlusten
Damit dürfte das Vertrauen in die Banken weiter steigen – auch wenn es am Dienstag nicht so aussieht: Die Aktienkurse notieren im Minus. Dabei handelt es sich aber nur um Gewinnmitnahmen nach den stark gestiegenen Aktienkursen. Trader bleiben am Ball.
(Mit Material von dpa-AFX)