Gut laufende Geschäfte mit Pillen und Salben haben dem Pharma- und Pflanzenschutzkonzern Bayer einen soliden Jahresstart beschert. Der Umsatz legte in den ersten drei Monaten des Jahres dank neuerer Medikamente um 0,5 Prozent auf 11,94 Milliarden Euro zu, wie das DAX-Schwergewicht am Dienstag in Leverkusen mitteilte. Bereinigt um Zu- und Verkäufe sowie um Wechselkursschwankungen hätte das Plus 3,2 Prozent betragen.
Bayer auf Kurs
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten schnellte um 15,7 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro in die Höhe. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 1,51 Milliarden Euro - 13,3 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Analysten hatten im Schnitt bei etwas mehr Umsatz weniger Gewinn erwartet. Vorbörslich liegen die Papiere von Bayer beim Handelshaus Lang & Schwarz gut 1,5 Prozent im Plus.
Besonders stark waren die Umsatzzuwächse im Pharmageschäft mit neueren Mitteln. Beim Geschäft rund um rezeptfreie Mittel bremste Russland. Im Agrarchemiegeschäft blieb das Umfeld angesichts der Wirtschaftskrise in Brasilien und des Preisdrucks wichtiger Agrargütern schwach. Die Anfang Oktober an die Börse gebrachte Kunststoff-Tochter Covestro steigerte laut Angaben vom Montag bei einem Umsatzrückgang den Gewinn um mehr als die Hälfte. Bayer wurde durch den Börsengang zum reinen Anbieter für die Gesundheits- und Agrarwirtschaft. Derzeit hält Bayer noch rund 64 Prozent an Covestro.
Bayer blickt nach dem Umbau zum reinen Gesundheits- und Agrochemiekonzern im vergangenen Jahr weiterhin zuversichtlich auf das laufende Jahr. "Den Ausblick für 2016 bestätigen wir", sagte der scheidende Konzernchef Marijn Dekkers am Dienstag in Leverkusen laut Mitteilung. Inklusive der im Oktober an die Börse gebrachten Kunststofftochter Covestro dürfte der Umsatz auf über 47 Milliarden Euro klettern. Das entspreche einem um Währungseinflüsse und Zu- und Verkäufe bereinigten Wachstum im unteren einstelligen Prozentbereich. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie vor Sonderposten dürfte dabei etwas kräftiger zulegen. Die Steigerung dürfte im mittleren einstelligen Prozentbereich liegen. Beim Ergebnis je Aktie peilt Bayer 2016 einen Anstieg im mittleren einstelligen Prozentbereich an. Ohne Covestro wäre das erwartete Umsatzplus etwas höher. Zum 1. Mai übernimmt Strategiechef Werner Baumann bei Bayer das Ruder.
200-Tage-Linie im Visier
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner positiven Einschätzung für die Aktie von Bayer. Das12-Monats-Kursziel liegt bei 140,00 Euro. Mit dem heutigen Kursplus läuft die Aktie von Bayer direkt in Richtung der 200-Tage-Linie. Ein Sprung darüber wäre ein weiteres positives Signal. Unterstützung bietet neben dem Bereich um 107 Euro zudem die psychologisch wichtige Marke von 100 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)