Die Bayer-Aktie ist zum Wochenauftakt der mit Abstand größte Gewinner im deutschen Leitindex. Mehr als drei Prozent gewinnt das Papier am späten Nachmittag auf 102,50 Euro und überspringt damit auch den insbesondere psychologisch wichtigen Widerstand bei 100 Euro. Grund für den deutlichen Kurssprung ist die Meldung, dass der US-Saatguthersteller Monsanto nach einem gescheiterten Übernahmeversuch in der Schweiz seine Angel nun in Deutschland auswirft. Es gebe mit Bayer Gespräche über das Geschäft mit der Agrarchemie, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Wochenende unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Dabei sei der US-Konzern vor allem an zwei Bereichen der Sparte des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns interessiert. Den Bloomberg-Informationen zufolge hatte Monsanto zuvor vergeblich mit dem weltgrößten Chemiekonzern BASF über dessen Agrargeschäft gesprochen. Die Meldungen wollten weder Bayer, noch BASF oder Monsanto kommentieren.
Das sagen die Analysten
Derartige Spekulationen seien nicht neu, erklärte Equinet-Analystin Marietta Miemietz. Analyst John Klein von der Privatbank Berenberg hält zwar eine Kooperation von Monsanto mit Bayer oder BASF für möglich, Übernahmen oder Fusionen zwischen den drei Unternehmen seien hingegen schwierig zu realisieren.
Ulrich Huwald vom Analysehaus Warburg Research zeigte sich überrascht von der kolportierten Gesprächsbereitschaft von Bayer, da der Konzern seine Agrochemie-Sparte bisher als Kerngeschäft gesehen habe. Angesichts der jüngst angekündigten Megafusion von Dupont und Dow Chemical sowie der geplanten Übernahme von Syngenta durch den chinesischen Konzern ChemChina steige der Konsolidierungsdruck in der Branche, schrieb er. Auch Analyst Peter Verdult von der US-Bank Citigroup und Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan rechnen nicht damit, dass Bayer dieses wichtige Geschäft an Monsanto verkauft.
DER AKTIONÄR bleibt nicht nur wegen der aussichtsreichen Agrochemisparte bei seiner positiven Einschätzung zu Bayer und rät weiterhin zum Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)