In der Agrarchemie brodelt die Gerüchteküche: Während am Donnerstagmorgen am Markt noch der weltgrößte Chemiekonzern BASF als möglicher Interessent an dem Saatguthersteller Monsanto herumgereicht wurde, meldete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Nachmittag unter Berufung auf mit der Materie vertraute Personen, dass der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer intern ein Milliardengebot für den US-Konzern auslote. Intern und mit Beratern seien erste Diskussionen geführt worden, berichtete die Agentur. Dabei gehe es auch um Finanzierungsmöglichkeiten.
Monsanto wird am Markt derzeit mit 40 Milliarden US-Dollar bewertet. Der Nachrichtenagentur zufolge ist aber noch keine endgültige Entscheidung gefallen. Auch andere Formen der Zusammenarbeit seien möglich. Ein Bayer-Sprecher wollte auf Anfrage keinen Kommentar zu Marktgerüchten abgeben. Auch ein Monsanto-Sprecher wollte sich gegenüber Bloomberg dazu nicht äußern. Am Markt fielen die Spekulationen auf fruchtbaren Boden. Bayer-Aktien büßten mehr als drei Prozent ein und waren damit schwächster DAX-Wert. Auch BASF-Aktien standen leicht unter Druck. Monsanto-Aktien legten in den USA hingegen vorbörslich um 15 Prozent zu.
BASF leicht, Bayer massiv im Minus
Während die Aktie von BASF nahezu unverändert notiert –am Nachmittag liegt das Papier 0,3 Prozent im Minus bei 68,19 Euro – ist die Aktie von Bayer nach der Meldung massiv unter Druck geraten. Am Nachmittag verliert das Papier 3,8 Prozent auf 96,25 Euro. Damit ist die Aktie auch wieder unter die insbesondere psychologisch wichtige Marke von 100 Euro zurückgefallen. Wichtig ist es nun aus charttechnischer Sicht, dass das Jahrestief bei 91,08 Euro verteidigt werden kann. Andernfalls drohen größere Kursverluste. Anleger sichern ihre Position weiterhin mit einem Stopp bei 84,00 Euro nach unten ab.
(Mit Material von dpa-AFX)