Dieser Analystenkommentar beschert den Aktionären von Amazon leuchtende Augen: Bernstein Research erhöht das Kursziel für die Aktie des E-Commerce-Riesen auf 1.000 Dollar. Ist diese Marke überhaupt realistisch? DER AKTIONÄR nennt Ihnen die wichtigsten Gründe, die dafür sprechen.
1.000 Dollar - das entspricht bei aktuellen Kursen von 703 Dollar einem satten Potenzial von 42 Prozent! Keiner der knapp 50 von Bloomberg befragten Analysten, nennt ein solch hohes Kursziel wie Carlos Kirjner vom Analysehaus Bernstein Research. Einzig die US-Bank JPMorgan liegt mit 915 Dollar in der Nähe. Die Papiere nahmen es dankend an und schlossen am Dienstag knapp 3,5 Prozent im Plus. Allzeithoch!
Viele Gründe sprechen derzeit für den Online-Händler und dafür, dass sich der jüngste Kursanstieg fortsetzt. Kirjner etwa erwartet in den kommenden zwei Jahren ein schnelleres Margen-Wachstum. Der Großteil der Analysten geht im operativen Geschäft von einem Wachstum von 30 Prozent aus. Der Bernstein-Analyst rechnet mit einem Plus von knapp 40 Prozent.
Hinzu kommt der Rekordgewinn im Auftaktquartal dieses Jahres. Für Amazon war es das vierte Quartal hintereinander mit einem Nettogewinn. Gleichzeitig ist auch der Umsatz kräftig gestiegen, zuletzt um 28 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem das Cloud-Geschäft (Amazon Web Services) entwickelt sich zu einer echten Wachstumslokomotive für Amazon mit Jahresumsätzen (Runrate) von mittlerweile zehn Milliarden Dollar.
Insgesamt, so die Konsensschätzung bei Bloomberg, dürfte Amazon konzernweit die Erlöse bis 2018 auf 195 Milliarden Dollar steigern. Das entspricht einem jährlichen Zuwachs von rund 28 Milliarden Dollar.
Kirjner sieht außerdem in den einzelnen Geschäftsfeldern eine Geldmaschine. Diese wachsen so stark und sind so profitabel, dass Amazon mit seinen Investitionen nicht Schritt halten kann. Firmenboss Jeff Bezos findet aufgrund des enormen Wachstums nicht mehr genügend lohnenswerte Investments – da bleibt mehr für die Aktionäre übrig.
Die Gretchenfrage: Schafft es Amazon tatsächlich wie zuvor schon Google (vor dem Aktien-Split) oder Berkshire Hathaway über die 1.000er-Marke? DER AKTIONÄR ist von der Wachstumsstory und den genannten Gründen überzeugt. Die Aktie von Amazon bleibt eine feste Größe im Depot.