Die anhaltenden Niedrigzinsen werden den deutschen Lebensversicherern nach Ansicht der Ratingagentur Moody's in den kommenden Jahren weiter das Leben schwer machen. Ist die Allianz-Aktie trotzdem ein Kauf?
Der Verkauf von Lebens- und Rentenversicherungsverträgen dürfte auf dem Niveau von 2015 verharren, schrieben die Moody's-Experten in einer in der Nacht zum Donnerstag veröffentlichten Studie. Die neuen Vertragsformen ohne den klassischen Garantiezins, die etwa die Allianz, die Munich-Re-Tochter Ergo und der französische Versicherer Axa anböten, dürften die Rückgänge im klassischen Geschäft nicht ganz auffangen.
"Es ist schwieriger, die neuen Produkte den Kunden zu erklären", sagte Moody's-Analyst Benjamin Serra. "Bisher hat man gesagt, es gibt folgende Garantie. Jetzt muss man das ganze Produkt erläutern."
Den negativen Ausblick für die deutschen Lebensversicherer behalten die Rating-Experten daher bei. Zwar seien das 2016 für Deutschland erwartete Wirtschaftswachstum und die niedrige Arbeitslosigkeit positiv für die Versicherer. Das Niedrigzinsumfeld werde diese Effekte jedoch zunichtemachen und die Gewinne der Lebensversicherer weiter schmälern.
Allianz ist bereit für die Zukunft
Fakt ist, die Branche steht vor Herausforderungen. Darauf hat die Allianz aber schon mit einem umfangreichen Konzernumbau reagiert. In Zukunft dürften alternative Investments wie Gewerbeimmobilien oder Maut-Straßen als Renditebringer eine immer größere Rolle spielen. Die Dividendenrendite liegt bei fünf Prozent. Die Aktie bleibt ein Kauf.
(Mit Material von dpa-AFX)