Bei Europas größtem Versicherer Allianz hat ein starkes Schaden- und Unfallgeschäft zum Jahresstart Gewinnrückgänge der anderen Sparten abgefedert. Die Aktie hat trotzdem reichlich Potenzial.
Die größte Konzernsparte der Allianz hat ihren operativen Gewinn im ersten Quartal um 12 Prozent auf gut 1,4 Milliarden Euro gesteigert. In der Lebens- und Krankenversicherung und in der Vermögensverwaltung fiel das operative Ergebnis hingegen jeweils um etwa 16 Prozent nach unten. Dadurch fiel der gesamte operative Gewinn des Konzerns mit knapp 2,8 Milliarden Euro um 3,5 Prozent niedriger aus als ein Jahr zuvor.
Unter dem Strich verdiente die Allianz hingegen wie bereits vergangene Woche berichtet 2,2 Milliarden Euro und damit 20,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Zu den genauen Gründen für den Anstieg äußerte sich der Konzern zunächst erneut nicht genauer. Es handle sich um realisierte Gewinne außerhalb des operativen Geschäfts sowie eine niedrigere Steuerquote. Mit Blick auf das Gesamtjahr dürfe man eine Fortsetzung dieser Entwicklung nicht einfach hochrechnen, heißt es in einer Präsentation von Finanzvorstand Dieter Wemmer.
Darum ist die Aktie ein Kauf
Die Allianz-Aktie hat reichlich Potenzial – aus drei Gründen: Erstens kommt der Versicherungsriese längst auf das unbequeme Niedrigzinsumfeld reagiert und hat etliche alternative Investments entdeckt. Dazu gehören zum Beispiel Solar- und Windparks mit langen Laufzeiten und Rendite im mittleren einstelligen Bereich. Zweitens scheint die Allianz-Tochter Pimco den Abwärtstrend gestoppt zu haben. Der größte Rentenfondsmanager der Welt verbuchte im ersten Quartal Zuflüsse. Drittens weist die Allianz-Aktie aktuell eine Dividendenrendite von 5,2 Prozent auf – was bringen derzeit noch mal Sparbuch, Tagesgeld und Bundesanleihen? Ach ja, fast nix. Ergo: Langfristig ausgerichtete Anleger liegen mit der Allianz-Aktie genau richtig.
(Mit Material von dpa-AFX)