Die Präsentation einer neuen App zur Zahlungsabwicklung und der Rückzug eines Leerverkäufers haben der Wirecard-Aktie vor dem Wochenende weiteren Rückenwind verliehen. Das Allzeithoch bei 48,78 Euro ist nun in greifbare Nähe gerückt.
Am Freitag hat Wirecard eine neues, mobile Zahlungsverfahren vorgestellt, das Kunden des chinesischen Partnerunternehmens Alipay auch im europäischen Einzelhandel die Zahlung per Smartphone ermöglicht. Die Technologie ist QR-Code basiert und erfordert beim Händler keine Kassenintegration, sondern lediglich ein Smartphone, auf dem die „Scan Alipay“-App installiert ist.
Die Anwendung ist denkbar einfach: Ein Kunde, der bargeldlos mit seiner Alipay-App bezahlen möchte, zeigt dem Händler einen Barcode auf seinem Smartphone-Display. Der Händler muss lediglich den zu zahlenden Betrag in der App auf seinem mobilen Endgerät eintragen und den QR-Code vom Kunden-Smartphone scannen – schon ist die Transaktion abgeschlossen. Die Zahlungsabwicklung erfolgt anschließend über die Wirecard Bank.
Vor allem Branchen, die bei Touristen und Geschäftsreisenden aus China beliebt sind, wie Gastronomie und Bekleidungsgeschäfte, könnten von der Alipay-Akzeptanz profitieren, hieß es in einer Unternehmensmitteilung. „Unsere Kunden haben eine starke Bindung zur Alipay-Marke. Wir sind uns sicher, dass Touristen die heimische Bezahlmethode in Europa immer öfter anwenden werden“, so Alipay-Europachefin Rita Liu.
Unterstützt von positiven Analystenkommentaren hat die Wirecard-Aktie hat auf Wochensicht rund 5,8 Prozent zugelegt. Zudem hat der Hedgefonds Coatue Management sein Short-Engangement zum 31. August auf unter ein Prozent zurückgefahren – möglicherweise der Beginn eines Short-Squeezes, denn noch sind rund zehn Prozent der Papiere leerverkauft.
Investierte Anleger bleiben dabei und setzen auf einer Fortsetzung der Rallye in der neuen Woche. Nächstes Ziel ist das Allzeithoch.