Der vermeintliche Skandal um Bilanzmanipulationen beim Aschheimer Zahlungsdienstleister Wirecard rückt knapp fünf Wochen nach Veröffentlichung der Vorwürfe in der Financial Times ein wenig in den Hintergrund. Die Aktie kommt kaum mehr von der Stelle. Der große Knall – bisher ist er mangels Neuigkeiten ausgeblieben. Die Vorwürfe stehen weiterhin im Raum, unterdessen …
… zeichnet sich eine Normalisierung der Situation ab. Eine Rückkehr zum Alltag. Wirecard meldet regelmäßig neue Aufträge. Heute etwa gab man bekannt, fortan auf Schiffen der Tallink Grupp voll digitale chinesische Zahlungsmethoden (etwa Alipay) zu ermöglichen. Die Tallink Grupp ist nach eigenen Angaben der führende Dienstleister für den Personen- und Güterverkehr in der nördlichen Ostseeregion, betreibt dort 14 Schiffe auf sieben verschiedenen Routen.
Ende Februar erst meldete Wirecard eine neue Kooperation in der Türkei. Beşiktaş JK (in Deutschland besser bekannt als„Beşiktaş Istanbul“), einer der ältesten und größten Sportvereine der Türkei, stellen gemeinsam die neueste Version der mobilen Beşiktaş JK App vor. Die App umfasst jetzt unter anderem eine integrierte mobile Wallet. Fußballfans können ab sofort während eines Spiels Essen und Getränke von ihren Plätzen aus bestellen sowie digital bezahlen und dann bequem ihre Bestellung abholen, ohne lange Warteschlangen. Wirecard übernimmt dabei die Abwicklung der digitalen Zahlungen innerhalb der Beşiktaş JK App, die bereits mehr als 300.000 Nutzer hat.
In den Tagen zuvor gab Wirecard bekannt, in Tschechien und Österreich ebenfalls neue große Verträge geschlossen zu haben.
Kritiker, die Zweifel an der Kundenstammgröße der Wirecard AG haben, wird das kaum besänftigen. Allen anderen zeigt es, dass Wirecard nach wie vor hohes Ansehen und Vertrauen bei seinen Partnern genießt. Keine Kunden, kein Geschäft? Ganz sicher nicht. Allein in den vergangenen zwei Wochen gab Wirecard vier neue, große Deals bekannt. Anders gesagt: Laut Wirecard läuft das operative Geschäft einfach weiter. Und rund. Vor etwa einem Monat, als der FT-Sturm am heftigsten über Wirecard tobte, äußerte sich Wirecard-CEO Dr. Markus Braun bei Twitter mit einem optimistischen Tweet diesbezüglich:
Wirecard is a very strong company with outstanding #technology and will become even stronger. January numbers indicate a record Q1 and we are looking forward to a highly successful 2019.
Dass die Aktie derzeit dennoch nicht vom Fleck kommt, liegt weniger am operativen Geschäft, als am Ausbleiben neuer Erkenntnisse zu den durch die Financial Times Vorwürfen. Wir gehen weiterhin davon aus, dass Wirecard den Prüfbericht der Compliance-Kanzlei Rajah & Tann, der vom Markt sehnsüchtig erwartet wird, bis spätestens 4. April vorlegt. Erst im Anschluss dürfte die Aktie wieder frei aufspielen. Sollten die Vorwürfe durch den Bericht entkräftet werden, ist eine rasche Erholung dabei nicht unwahrscheinlich.
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Und wenn Sie wissen möchten, auf welche Aktie aus dem Feld der Zahlungsdienstleister heute setzen müssen, dann lesen Sie diesen Beitrag von Nikolas Kessler.
Ein Beitrag von Leon Müller, Chief Editor Börsen.Briefing. – dem täglichen Newsletter des Anlegermagazins DER AKTIONÄR (registrieren Sie sich kostenfrei unter www.boersenbriefing.de)
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