Die Aktie der UniCredit ist am Montagmorgen freundlich in den Handel gestartet. Grund dafür ist eine Meldung der Financial Times, dass der milliardenschwere Verkauf der übrigen Beteiligung an der polnischen Bank Pekao wohl kurz vor dem Abschluss steht.
Dem Bericht zufolge seien sich die italienische Großbank und der staatlich kontrollierte polnische Versicherer PZU in vielen Punkten einig, lediglich über den Preis der rund 40-prozentigen Beteiligung gäbe es noch gesprächsbedarf. PZU wolle 3,0 Milliarden Euro auf den Tisch legen, während UniCredit den Betrag eher in der Nähe von 3,5 Milliarden Euro sehe, schrieb das Blatt. Der Börsenwert der Beteiligung lag zuletzt bei rund 3,1 Milliarden Euro.
Die Zeit drängt
PZU sei aber zuversichtlich, die Transaktion noch im Oktober über die Bühne bringen zu können. Und auch bei der UniCredit drängt die Zeit, denn laut dem Bericht will der im Juli angetretene CEO Jean-Pierre Mustier den Verkauf noch vor der Bekanntgabe der neuen Strategie im November über die Bühne bringen.
Zudem braucht das angeschlagene Institut dringend frisches Kapital. Faule Kredite in Milliardenhöhe belasten nicht nur die Bilanzen der UniCredit, sondern auch das Vertrauen der Anleger in die Stabilität des Hauses. Durch Kostensenkungen und den Verkauf von Beteiligungen und Sparten will Mustier die Kapitaldecke des Instituts stärken. Auch Gerüchte über eine mögliche Kapitalerhöhung halten sich hartnäckig.
Kaufsignal abwarten!
Spekulationen über den Beteiligungsverkauf hatten die UniCredit-Aktie bereits in der Vorwoche angetrieben und auch Montag notiert das Papier deutlich im Plus. Wegen der angespannten fundamentalen Lage sollten Anleger dennoch an der Seitenlinie bleiben und den Sprung über die Abwärtstrendlinie abwarten.
(Mit Material von dpa-afx)