Die Aktie des Touristikriesen TUI ist auch in dieser Woche wieder unter Druck geraten und hat sich stark verbilligt. Nach Ansicht des Konzernchefs Fritz Joussen ist dies übertrieben. Er hat den Rücksetzer daher genutzt, um für insgesamt 984.000 Euro Anteilscheine zu erwerben. Sollten es ihm die Anleger nun gleichtun?
Langfristig betrachtet attraktiv
Langfristig betrachtet dürfte sich dieser Kauf für Joussen wohl auszahlen. Er weiß, dass das von ihm geführte Unternehmen in zahlreichen attraktiven Märkten hervorragend aufgestellt ist, über eine solide Bilanz verfügt sowie mittel- bis langfristig auch über durchaus gute Perspektiven verfügt. Die Bewertung ist mit einem KGV von 8 und einer Dividendenrendite von satten acht Prozent zudem sehr günstig. Wer also getreu nach Kostolany gerne unterbewertete Aktien starker Unternehmen kauft und sich anschließend „schlafen legt“, würde mit TUI auf Sicht der kommenden Jahre wohl relativ gut fahren.
Kurzfristig überwiegen die Risiken
Kurzfristig betrachtet sieht es hingegen anders aus: Nach der überraschenden Gewinnwarnung sowie den eher zurückhaltenden Aussagen für die kommenden Monate und den enormen Unwägbarkeiten durch den Brexit (viele der TUI-Kunden komme aus Großbritannien und haben derzeit wohl ganz andere Sorgen als die Urlaubsplanung) dominieren aktuell ganz klar die Bären. Dementsprechend angeschlagen ist das Chartbild. Und hier muss einfach an eine wichtige Börsenweisheit erinnert werden: Greife nie ins fallende Messer.