Bei ThyssenKrupp steht am Freitag die Hauptversammlung an. Für Konzernchef Heinrich Hiesinger dürfte es ein unangenehmer Termin werden. Lars Förberg, der Chef des Großaktionärs Cevian, hat die Kritik noch einmal verschärft und fordert vehement eine Aufspaltung des DAX-Konzerns.
„Die Struktur von ThyssenKrupp mit fünf Sparten, die nicht zueinander passen, und mit einem Wasserkopf an Verwaltung ist einzig ein Ergebnis der Geschichte des Konzerns. Es gibt da keine Synergien“, so Cevian-Gründer Förberg zur Börsen-Zeitung. Eine zügige Zerschlagung sei notwendig, um die Komplexität zu reduzieren. „Ob das am besten durch Joint Ventures, Spin-Offs oder den Börsengang einer Tochter zu erreichen ist, müssen Aufsichtsrat und Vorstand gemeinsam entscheiden“, so Förberg.
An der Börse werden Konglomerate häufig mit einem Abschlag gehandelt, eine Zerschlagung würde der Aktie daher wohl neuen Schwung verleihen. Corporate-Governance-Fachmann Christian Strenger warnt aber vor übereilten Maßnahmen: „ThyssenKrupp ist mit den fünf Konzernsparten nicht so leicht verschiebbar wie die Figuren auf einem Schachtbrett“, so der Experten in der Börsen-Zeitung. Er weist zudem auf die schlechten Erfahrungen mit Cevian bei ABB und Volvo hin.
Ausführliche Analyse
Es bleibt offen, ob es bei der Hauptversammlung zum großen Knall zwischen Cevian und Hiesinger kommt. Vor allem die Technologiesparten von ThyssenKrupp sind aber in jedem Fall lukrativ. Alleine das Aufzugsgeschäft dürfte mehr wert sein als das gesamte Konglomerat. DER AKTIONÄR hat die Bewertung von ThyssenKrupp ausführlich unter die Lupe genommen und aufgezeigt, wie viel Potenzial die Aktie noch hat. Die spannende Story zu ThyssenKrupp können Sie in der neuen Ausgabe 04/18 bequem hier herunterladen. In der Titelstory beschäftigt sich DER AKTIONÄR zudem mit Boom-Branchen wie Cannabis, Lithium oder Kobalt und wie Anleger besonders gut vom aktuellen Hype profitieren können.