ThyssenKrupp will endlich eine Lösung für die Stahlsparte. Nach wie vor ist offen, ob die Fusion mit Tata Steel von der EU-Kommission genehmigt wird. Vor Beginn der Gespräche mit dem Wettbewerber bestand vor allem Angst, dass sich die Arbeitnehmer gegen das Projekt stellen würden. Diese Sorge existiert inzwischen nicht mehr – im Gegenteil.
Die Stahlarbeiter hoffen inzwischen darauf, dass die Stahlfusion umgesetzt wird. Gleichzeitig warnt Tesin Nasikkol, der Gesamtbetriebsratschef der Stahlsparte aber vor zu großen Zugeständnissen gegenüber der EU. „Wenn jetzt immer weiter nachgebessert würde", so Nasikkol auf der Belegschaftsversammlung, "habe das Gemeinschaftsunternehmen irgendwann wirtschaftlich keinen Sinn mehr."
Tata-Fusion bringt viel Einsparpotenzial
Für eine Zustimmung der EU wollen ThyssenKrupp und Tata vier Stahlfabriken in Belgien, Großbritannien und Spanien abgeben. „Ich würde das begrüßen, wenn deutsche Standorte nicht Gegenstand dieses Angebots wären", so Nasikkol. Trotz dieser positiven Worte warnt er allerdings vor harten Forderungen bei einem Scheitern der Fusion. „Sollte - nur fiktiv - ein Joint Venture nicht stattfinden, verlangen wir den gleichen Schutz" wie beim Zustandekommen der Fusion.
Es wird spannend
Die Stahlfusion steht auf der Kippe. Es zeigt sich immer mehr, wie schwierig und langwierig der radikale Umbau des Industriekonzerns ist. Dennoch: ThyssenKrupp bringt aktuell nur noch acht Milliarden Euro auf die Waage. Die einzelnen Teile des Konglomerats dürften deutlich mehr wert sein. Die Aktie gehört wieder auf die Watchlist!