Bei Tele Columbus kommen die Geschäfte langsam wieder in Gang. Nach zwei Prognosesenkungen in diesem Jahr hält der Vorstand nun an seinen Zielen für 2018 fest. Auch finanziell scheint der kriselnde Kabelnetzbetreiber inzwischen wieder besser aufgestellt. Die Nachrichten kommen an der Börse gut an. Die Aktie legt kräftig zu.
Nach einem schwachen ersten Halbjahr konnte Tele Columbus im dritten Quartal seine Umsätze wieder leicht steigern. So wurde für das Jahresviertel ein Anstieg der Erlöse um 3,6 Prozent auf 127,7 Millionen Euro vermeldet. Allerdings schlug negativ zu Buche, dass die Umsätze aus margenstärkeren Geschäften zurückgingen, zusammengenommen mit höheren Kosten sank das bereinigte operative Ergebnis deshalb um 14,1 Prozent auf 58,6 Millionen Euro. Das war aber mehr, als Experten auf dem Zettel hatten. Auch der Umsatz fiel höher aus als gedacht. Zudem könnten die Zeiten, in denen die Berliner nur Geld verbrannt haben, bald vorbei sein.
Zur Erinnerung: Der mit rund 3,3 Millionen angeschlossenen Haushalten drittgrößte Kabelnetzbetreiber Deutschlands hatte in der jüngsten Vergangenheit zahlreiche Probleme. Nach einem Personalwechsel im Vorstand, der seit Jahreswechsel von Timm Degenhardt geführt wird, sorgte für Unruhe, dass das Unternehmen seine Halbjahresbilanz verschob. Unter anderem lief die Integration des übernommenen Konkurrenten Pepcom nicht so wie erhofft, weshalb Tele Columbus im Sommer dann zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Prognose senkte. Sorgen um mögliche Liquiditätsengpässe machten die Runde. Im vergangenen Monat sicherten sich die Berliner jedoch einen neuen Kredit der US-Investmentbank Goldman Sachs.
Die Aktie startet durch und markiert den höchsten Stand seit Mitte Oktober. Risikobewusste Anleger setzen auf eine Trendfortsetzung bis in den Bereich zwischen 4,50 und 5,00 Euro. ein Stopp bei 2,80 Euro sichert ab.