In den vergangenen Wochen hat die Siemens-Aktie auf hohem Niveau konsolidiert. Nach dem deutlichen Kursanstieg seit dem Brexit-Votum im vergangenen Jahr ist dies aber durchaus gesund. Mittelfristig bleiben die Aussichten glänzend. Vor allem in der Industrie 4.0 wächst der Vorsprung des DAX-Riesen.
Um die starke Entwicklung bei Siemens zu verdeutlichen, lohnt sich ein Branchenvergleich. Seit dem Referendum in Großbritannien vor einem Jahr hat der DAX-Titel 42 Prozent an Wert gewonnen. Die Aktie des US-Rivalen General Electric hat im gleichen Zeitraum fünf Prozent verloren. Wegen der schwachen Kursentwicklung hat sich GE nun sogar für einen Wechsel auf dem Chefposten entschieden.
Unterschiedliches Bild
Der langjährige Konzernlenker Jeffrey Immelt wird zum 1. August durch den bisherigen Healthcare-Vorstand John Flannery ersetzt. Vor allem der aktivistische Investor Nelson Peltz hatte Druck auf Immelt ausgesetzt, da dieser unter anderem die Probleme im Öl- und Gasgeschäft und beim Cashflow nicht beheben konnte.
Anders dagegen das Bild bei Siemens: CEO Joe Kaeser sitzt sicher im Sattel und soll unbedingt seinen Vertrag verlängern. Der Vorteil von Siemens: Der frühe Fokus auf die Digitale Fabrik zahlt sich zunehmend aus. Zudem schafft Kaeser durch die gezielte Abspaltung von Sparten Mehrwerte – eigenständig sollen Gamesa und Healthineers an der Börse weiteres Potenzial freisetzen.
Aktie bleibt attraktiv
Im Bereich Industrieautomation ist Siemens bereits Weltmarktführer. In diesem Bereich besteht aber nach wie vor viel Potenzial. Zudem dürften der Börsengang von Healthineers und eine mögliche Abspaltung der Zugaktivitäten neue Fantasie verleihen. Anleger lassen die Gewinne beim Blue Chip trotz der Konsolidierung laufen und geben kein Stück aus der Hand.