Am Wochenende haben sowohl Siemens als auch General Electric eine Grundsatzvereinbarung mit dem Irak für den Milliardendeal zum Aufbau der Infrastruktur vereinbart. Siemens hofft, mit seinem Gesamtkonzept einen großen Teil des Kuchens abzubekommen. Es könnte aber auch anders laufen.
Bereits unter dem früheren Konzernchef Peter Löscher war Siemens in Verruf geraten, aufwendige Konzepte auszuarbeiten, die dann an andere Konzerne ausgeschrieben werden. Nun scheint nicht ausgeschlossen, dass es dem DAX-Konzern im Irak ähnlich ergeht. In akribischer Arbeit wurde eine „Road Map“ für den Wiederaufbau der Energieversorgung im Irak erarbeitet.
In dem Konzept geht es um eine Verbesserung der Netze, neue Kraftwerke und eine Nutzung des Gases, welches an Förderstätten normal abgefackelt wird. Die Roadmap soll laut Grundsatzvereinbarung nun weiter verfolgt werden. Da aber auch GE weiter mit dem Irak zusammenarbeitet, kann auch Siemens wohl nicht mit dem gesamten Auftragsvolumen von 13 bis 15 Milliarden Euro rechnen. Vielmehr scheint der Irak die Arbeit beider Seiten zu nutzen, um selbst beste Konditionen zu bekommen.
Schwierige Lage
Durch die politische Einmischung von Seiten der USA bekommt der Irak-Deal einen faden Beigeschmack. Es bleibt nach wie vor offen, mit welchen Aufträgen Siemens letztlich rechnen kann. Aufgrund des Preiskampfes in der Kraftwerksbranche winken allerdings ohnehin keine hohen Margen. Die Siemens-Aktie bleibt eine Halteposition mit Stopp bei 95 Euro.