Das Industriekonglomerat Siemens steht vor großen Herausforderungen. Die Alstom-Fusion stockt, die Kraftwerkskrise hält an und der Umbau benötigt noch Zeit. Doch Anleger sollten die Flinte noch nicht ins Korn werfen. Denn beim Gros der Sparten läuft es nach wie vor richtig gut. Vor allem das Aushängeschild Digitale Fabrik macht Freude.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr steuerte die Digitale Fabrik mit 2,6 Milliarden Euro den größten Anteil zum operativen Ergebnis im industriellen Geschäft bei. Das sind bereits 29 Prozent des gesamten Gewinns. Mit einem Plus von 23 Prozent weist die Sparte nach der Windkraft zudem das größte Wachstum auf. Auch die Marge von 20 Prozent liegt deutlich über dem Vorjahreswert von 18,5 Prozent und ist Konzernspitze. Das zeigt: Der Wachstumstreiber von Siemens ist gleichzeitig besonders renditestark.
Doch nicht nur im internen Konzernvergleich schneidet die Digitale Fabrik gut ab. Auch im Vergleich mit den Wettbewerbern weiß das Aushängeschild zu überzeugen. In den sechs Quartalen bis Juni diesen Jahres ist die Siemens-Sparte stets stärker gewachsen als die Wettbewerber - 2018 lag der Vorsprung sogar im zweistelligen Prozentpunktebereich. Das bedeutet: Die ohnehin starke Marktposition mit hohen Marktanteilen wird kontinuierlich ausgebaut.
Halteposition
Vor allem dank der Digitalen Fabrik stimmen die langfristigen Aussichten. Doch aktuell sorgen die oben genannten Probleme für Unsicherheit und bremsen das Wachstum. Die Aktie ist deshalb lediglich eine Halteposition mit Stopp bei 95 Euro. Auf lange Sicht bleibt Siemens aber ein Basisinvestment.