Es ist der nächste Mosaikstein. Das Scheitern der Zugfusion von Siemens und Alstom wird immer wahrscheinlicher. Der DAX-Konzern will keine weiteren Zugeständnisse an die Wettbewerbshüter machen, um den Zusammenschluss mit dem französischen Wettbewerber doch noch zu retten. Ein Veto der EU-Kommission ist nun sehr wahrscheinlich.
Die von der EU-Kommission ins Spiel gebrachten Kartellauflagen gingen aus Sicht von Siemens zu weit, sagten Insider den Nachrichtenagenturen Reuters und Dpa. Der Konzern sei nicht bereit, weitere Zugeständnisse zu machen als bisher angeboten. „Wenn die Kommission ablehnt, dann können wir den Deal nicht machen. Dann ist das Thema durch.“
Es gilt nun als wahrscheinlich, dass EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager den Deal blockiert. Im Gegensatz zu den Unternehmen schätzt sie den chinesischen Weltmarktführer CRRC noch nicht als ernstzunehmende Konkurrenz ein. Hintergrund: Bislang ist CRRC in Europa nicht aktiv, allerdings wird befürchtet, dass die Chinesen schnell auch auf diesen Markt drängen könnten. Auch die politische Unterstützung aus Deutschland und Frankreich für den Deal dürfte deshalb nicht helfen. Bis zum 18. Februar soll nun eine Entscheidung fallen.
Abwarten
Kurzfristig ist das Siemens-Zuggeschäft auch ohne Fusion noch stark genug aufgestellt. Die Auswirkungen eines Scheiterns des Deals sollten deshalb sehr überschaubar bleiben. Siemens dürfte der Sparte trotzdem mehr Eigenständigkeit verleihen. Anleger lassen vorerst die Finger von der Aktie, die Impulse nach oben fehlen noch immer.