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Rocket Internet: Die 3.100.000.000-Euro-Frage

Rocket Internet: Die 3.100.000.000-Euro-Frage
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Nikolas Kessler 29.05.2019 Nikolas Kessler

Gute Zahlen für das erste Quartal liefern der Aktie von Rocket Internet am Mittwoch neuen Rückenwind. Umsatz und Gewinn der Beteiligungsgesellschaft sind im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kräftig gestiegen. Speziell durch den Verkauf weiterer Beteiligungen ist zudem der Cash-Bestand deutlich gewachsen.

Wie das Unternehmen am Morgen mitteilte, ist der Quartalsumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 48 Prozent auf 15,1 Millionen Euro gestiegen. Vor allem in der Sparte „New Businesses“ fiel das Umsatzplus mit 85 Prozent überdurchschnittlich stark aus.

Der Gewinn nach Steuern hat sich im selben Zeitraum sogar mehr als verdoppelt, von 72 Millionen Euro in Q1/2018 auf nun 148 Millionen Euro. Der operative Verlust (EBITDA) ist um gute zehn Millionen auf 13,5 Millionen Euro gesunken – unter anderem dank rückläufiger Personalkosten.

Umsätze der Beteiligungen steigen

Große Beteiligungen wie Home24 (Rocket-Anteil: 22 Prozent), Jumia (17 Prozent) und Global Fashion Group (21 Prozent) konnten ihre Erlöse im ersten Quartal ebenfalls teils deutlich steigern. Während die beiden Letztgenannten auch die EBITDA-Marge weiter steigern konnten, haben Investitionen bei Home24 für einen Rückgang gesorgt.

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Quelle: Rocket Internet

Rocket-Chef Oliver Samwer äußerte sich zufrieden. „Im ersten Quartal 2019 haben wir unsere Kernstrategie der operativen Entwicklung neuer internetbasierter Geschäftsmodelle erfolgreich weiterverfolgt.“ Seit Januar 2018 habe das Unternehmen zehn neue Geschäftsmodelle an den Start gebracht. Nähere Informationen zu diesen noch relativ kleinen, jungen Unternehmen will Rocket jedoch erst mitteilen, wenn sie etwas gefestigter seien, sagte Finanz- und Investmentmanagerin Bettina Curtze.

Ausstieg bei HelloFresh und Westwing

Bei einigen großen, börsennotierten Beteiligungen hat sich Rocket Internet im ersten Quartal weiter zurückgezogen. Bei Westwing und HelloFresh hat das Unternehmen anschließend bis Mitte Mai sogar sämtliche Anteile abgestoßen. Entsprechend hat sich der Netto-Cash-Bestand kräftig erhöht: Zum Stichtag 15. Mai hat Rocket liquide Mittel in Höhe von 3,1 Milliarden Dollar ausgewiesen.

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Wohin mit dem Geld?

Konkrete Angaben, was mit all dem Geld passieren soll, fehlen bislang. Die Anleger warten gespannt auf neue Gründungen und Investitionen. Womöglich liefert die Hauptversammlung in der kommenden Woche (6. Juni) bereits neue Erkenntnisse.

Sollten diese noch länger auf sich warten lassen, plädiert DER AKTIONÄR für weitere Aktienrückkäufe oder eine Sonderausschüttung. Selbst wenn Rocket dafür nur ein Drittel des Cash-Bergs aufwenden würde, entspräche dies rund 6,77 Euro je Aktie.

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Aktie im Aufwind – Gewinne laufen lassen

Zunächst genügen am Mittwoch jedoch auch die starken Zahlen, um der Rocket-Aktie neuen Schub zu verleihen. Mit fast vier Prozent Kursplus führt sie den MDAX als Top-Gewinner an. DER AKTIONÄR setzt im Aktien-Musterdepot auf eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung. Das nächste Zwischenziel wäre dabei ein erneuter Anlauf auf das bisherige Jahreshoch bei 24,62 Euro.

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