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26.12.2018 Benedikt Kaufmann

Ready for Lyft-off – Uber und Lyft machen sich bereit fürs IPO

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Nach einem spannenden IPO-Jahr 2018 dürfte es 2019 auf dem Börsenparkett noch heißer zugehen. Insbesondere die Börsengänge der Start-ups Uber und Lyft könnten es in sich haben. Denn beide Unternehmen verfolgen das gleiche Geschäftsmodell, bringen einige Milliarden auf die Waage und sind erbitterte Konkurrenten.

Das Geschäftsmodell von Uber und Lyft ist dabei schnell erklärt. Es sind digitale Taxizentralen, die mittels einer App Kunden und Fahrer zusammenbringen. Der Kunde zahlt den Fahrpreis an den Fahrer, der für die Vermittlung des Kunden eine Gebühr von rund 25 Prozent an Uber oder Lyft abtritt. Die Unternehmen konkurrieren damit nicht nur um Kunden, sondern auch um die Fahrer.

Das Rennen in Richtung Börsengang

Beide Start-ups haben bereits ihren IPO-Antrag bei der SEC gestellt. Frühestens im März ist mit dem ersten Börsengang zu rechnen. Beide Unternehmen haben zudem ihren Antrag vertraulich gestellt – die Finanzdokumente wurden nicht veröffentlicht. Vorerst muss daher auf Schätzungen und Aussagen Dritter zurückgegriffen werden, um einen genaueren Einblick zu erhalten.

So schätzten Morgan Stanley und Goldman Sachs den potenziellen Börsenwert von Uber auf rund 120 Milliarden Dollar. Bei Lyft weichen die Schätzungen dagegen deutlich voneinander ab und liegen zwischen 15 und 30 Milliarden Dollar. Die höhere Bewertung von Uber ist dabei auf die schiere Größe des Konzerns zurückzuführen. Uber ist weltweit aktiv – während Lyft aktuell nur in den USA und Kanada tätig ist. Zudem ist Uber durch den Essenslieferdienst Uber Eats oder die Entwicklung eines vollständig autonom fahrenden Fahrzeugs nicht ausschließlich in der Personenbeförderung aktiv.

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Knallharter Konkurrenzkampf

Doch der kleinere Konkurrent hat nicht aufgegeben. Insbesondere auf dem US-Heimatmarkt wird der Kampf um Marktanteile mit harten Bandagen gekämpft. Die Kriegskassen sind bei beiden Fahrdienstleistern dank starker Investoren prall gefüllt. Zu den größten Anteilseignern von Uber zählen die Softbank, Benchmark, die saudische Regierung und Alphabet. Lyft kann Rakuten, General Motors, Fidelity und Andreessen Horowitz als Geldgeber aufweisen. Dabei fließen Unsummen in immer neue Marketingkampagnen, den fortlaufenden Preiskampf und die rapide Expansion. Es sollte daher nicht verwundern, dass beide Fahrdienstleister noch deutlich entfernt von der Gewinnschwelle operieren.

Tatsächlich wuchs Lyfts Anteil auf dem US-Markt zuletzt von 21 Prozent im Jahr 2017 auf 29 Prozent im Jahr 2018, während Ubers Anteil von 78 auf 69 Prozent schrumpfte. Die Wachstumsraten von Lyft verbesserten sich dabei deutlich von 50 auf 72 Prozent, das Wachstum von Uber brach dagegen von 85 Prozent auf 26 Prozent ein.

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Hohe Bewertung kaum aussagekräftig

Anleger sollten sich angesichts der hohen Bewertungen von Uber und Lyft nicht überwältigen lassen. Die Bewertung der beiden großen Tech-IPOs Snap und Xiaomi halbierte sich vor dem ersten Handelstag. Insbesondere bei Uber erwarten einige Analysten aufgrund der schrumpfenden Wachstumsraten eine deutliche Anpassung. Spannend dürfte auch werden, wie Investoren in der aktuellen Marktlage ein Geschäftsmodell bewerten, das zwar mit hohen Wachstumsraten und einfacher technologischer Skalierung überzeugt, aber die Gewinnschwelle noch lange nicht erreicht hat. DER AKTIONÄR behält das Thema für Sie im Blick.

Dieser Artikel ist ein Auzug aus DER AKTIONÄR Ausgabe 51/18.

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