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09.11.2017 Benedikt Kaufmann

Nvidia-Anleger aufgepasst: Intel entwickelt eigene High-End-GPU

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Weiterhin heißt es: Nvidia aufgepasst! Erst am Montag kündigten Intel und AMD eine gemeinsame Chip-Entwicklung an – am Mittwoch gibt Intel bekannt, in Zukunft selbst Grafikkarten zu entwickeln. „Wir haben den Plan unsere Kapazitäten im Bereich Daten- und Grafikverarbeitung aggressiv auszubauen.“, heißt es in der Pressemitteilung des Konzerns. Ein Schritt, der den GPU-Markt umkrempeln könnte.

Im neuen Geschäftsfeld „Core and Visual Computing Group“ übernimmt der ehemalige Chef der Grafiksparte von AMD Raja Koduri die Leitung. Der neue Chefarchitekt soll High-End-Grafik- und Rechenkarten für verschiedene Anwendungsbereiche wie künstlichen Intelligenz, Visualisierung, Grafik- und Bildverarbeitung entwickeln.

Bisher war Intel in Sachen Grafikchips nur auf integrierte Lösungen spezialisiert. Der Konzern versuchte jedoch bereits zweimal auf den Markt der diskreten Grafikchips vorzudringen. Einmal in den späten Neunzigern mit dem i740 und im Jahr 2010 mit dem Projekt Larrabee. Beide Versuche scheiterten. Trotz des Kapitals und der Expertise von Koduri fehlt es Intel an Erfahrung im Bereich diskreter GPUs – es bleibt ein ambitionierter Schritt.

Die Logik hinter Intels Entscheidung ist jedoch nachvollziehbar, denn die Anwendungsmöglichkeiten der GPU beschränken sich nicht mehr auf bloße Grafik- und Bildbearbeitung. Durch Deep Learning und Künstliche Intelligenz sind neue Anwendungen entstanden, welche die Rechenvorteile der GPU auch in Server-Zentren zur Geltung kommen lassen. Server sind Intels Kernkompetenz – der Emporkömmling Nvidia soll hier nicht weiter ungestört wildern können.

Ein gewagter Schritt von Intel, der das bisherige Duopol auf dem Grafikkartenmarkt von AMD und Nvidia aufbrechen könnte. Insbesondere in den boomenden Data-Centern bieten sich zusätzliche Chancen für Intel. DER AKTIONÄR setzt das Kursziel für die Aktie des Chip-Giganten auf 47,00 Euro.

Anleger von Nvidia sollten Chipzillas GPU-Engagements im Auge behalten – auch wenn es einiges an Entwicklungsdauer in Anspruch nehmen dürfte, bis der Konkurrent erste Produkte ankündigt. Es gilt: Noch hat Nvidia einen deutlichen Innovationsvorsprung. Die Nachricht ändert aktuell nichts an der Einschätzung für die Nvidia-Aktie – wer die Aktie hat, bleibt an Bord. Deutliche Impulse könnten jedoch von den Quartalszahlen heute nach US-Börsenschluss ausgehen. Einen Überblick über die Erwartungen vor den Nvidia-Zahlen finden Sie hier.

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