Novo Nordisk hat mit den Zahlen zum dritten Quartal die Erwartungen der Analysten erfüllt und wird für 2017 etwas optimistischer. Im kommenden Jahr hingegen stellt sich der dänische Konzern auf anhaltenden Gegenwind in den USA ein. Den Anlegern schmeckt der Ausblick auf 2018 nicht – die Aktie gibt drei Prozent nach.
In den ersten drei Quartalen des Jahres erzielte Novo Nordisk einen Umsatz von rund 83,7 Milliarden dänische Kronen (11,2 Milliarden Euro), das sind etwa zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders erfreulich entwickelt sich weiter das Segment mit den "Insulinen der neuen Generation", wo die Dänen ein Wachstum von satten 84 Prozent im dritten Quartal verzeichneten. Und auch das Fettsucht-Mittel Saxenda trumpft mit einer satten Wachstumsrate von 53 Prozent auf. Unterm Strich erzielte Novo Nordisk in den ersten neun Monaten ein operatives Ergebnis von 38,9 Milliarden Kronen und damit fünf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Für das Gesamtjahr rechnet Novo nun mit einem stabilen Umsatz beziehungsweise kleinem Wachstum von bis zu zwei Prozent. Und auch das operative Ergebnis soll um bis zu drei Prozent zulegen, zuvor hatte der Konzern sogar mit einem rückläufigen Ergebnis von bis zu drei Prozent kalkuliert.
USA bleibt umkämpft
Sorgenfalten bereitet unverändert die Marktsituation in den USA. Neben dem anhaltenden Preisdruck und der starken Generika-Konkurrenz wird das Jahr 2018 erneut von negativen Währungseffekten belastet werden. Novo Nordisk rechnet mit einem Umsatzzuwachs im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Laut CFO Jesper Brandgaard hoffe Novo Nordisk darauf, sich im kommenden Jahr sich mit lukrativen Akquisitionen verstärken zu können. In Branchenkreisen fällt bereits häufig der Name des US-Biotech-Unternehmens Global Blood Therapeutics im Zusammenhang mit dem dänischen Insulinhersteller.
AKTIONÄR bleibt optimistisch
Als Weltmarktführer für Insuline dürfte Novo Nordisk mit dem Preiskampf in den USA gut umgehen können. Dies hat der Konzern bereits in diesem Jahr unter Beweis gestellt. Der konservative Ausblick auf das Jahr 2018 ist kein Beinbruch – aus dem Horrorjahr 2016 mit mehreren Prognosesenkungen dürfte Novo Nordisk gelernt haben und stapelt daher bewusst tiefer, um nicht erneut das Vertrauen der Investoren aufs Spiel zu setzen. Mit einem Kursverlust von drei Prozent zählt die Novo-Nordisk-Aktie im freundlichen Markumfeld heute zu den schwächsten Werten. DER AKTIONÄR bleibt langfristig vom dänischen Konzern überzeugt. Investierte Anleger bleiben an Bord. Neueinsteiger warten auf größere Kursrücksetzer.